Brose Bamberg startet am Dienstag (20 Uhr) bei medi bayreuth in die neue Saison der easyCredit Basketball Bundesliga. Das 79. Oberfrankenderby bildet dabei den Auftakt für die 50. Jubiläumssaison Brose Bambergs in Deutschlands Eliteligen.
118 Tage sind nach dem letzten Pflichtspiel vergangen, nun steht mit dem Oberfrankenderby gleich ein – vor allem für die Fans – Basketballleckerbissen an, der die Spielzeit 2019/2020 offiziell einläutet. Dabei sind die Vorzeichen bei beiden Mannschaften einigermaßen gleich, haben doch beide Teams über den Sommer ihre Kader stark verändert.
Für medi bayreuth ist der Umbruch ein besonders großer, stehen doch mit Bastian Doreth und Andreas Seiferth nur noch zwei Akteure der letztjährigen Spielzeit im Kader von Raoul Korner. Zu allem Überfluss hat sich Seiferth auch noch an der Schulter verletzt und wird einige Wochen nicht zur Verfügung stehen. Damit muss Korner, der seit dieser Spielzeit auch Cheftrainer der österreichischen Nationalmannschaft ist, elf neue Spieler zu einer Einheit formen. Zuletzt wurde Lucky Jones von Panionos Athen verpflichtet. Die Vorbereitung verlief also nicht optimal, da Bayreuth neben Seiferth noch mit weiteren Ausfällen in den letzten Wochen zu kämpfen hatte. Zuletzt fehlten beim heimischen ACTIC Cup Justin Raffington und James Woddard. Allerdings geht Korner davon aus, dass beide Spieler im Derby einsetzbar sind, wie er dem „Bayreuther Sonntag“ verriet: „Wenn nichts Grobes passiert und nichts Neues dazukommt, dann sind beide am Dienstag dabei. Man merkt auch, dass wir es uns nicht leisten können, ohne zwei wichtige Spieler anzutreten.“
Bei Brose Bamberg stehen noch vier Spieler aus der letztjährigen Mannschaft im Kader des neuen Cheftrainers Roel Moors. Der konnte mit dem venezolanischen Nationalspieler Michael Carrera letzte Woche sein letztes Puzzleteil für seine Truppe präsentieren. Damit stehen mit Louis Olinde, Maurice Stuckey, Chris Sengfelder, Bryce Taylor, Nelson Weidemann und Kapitän Elias Harris sechs deutsche Akteure sechs internationalen gegenüber: Kameron Taylor, Paris Lee, Tre McLean, Michael Carrera, Aleix Font und Assem Marei. Vor allem für letzteren wird das Spiel in Bayreuth ein besonderes. Auch wenn er bereits letzte Woche beim ACTIC Cup wieder zurück an der Stelle war, an der er zwei Jahre erfolgreich spielte, ist die Partie morgen – da endlich unter Wettkampfbedingung – natürlich nochmal etwas anderes.
Assem Marei: „Ich freue mich, dass es endlich losgeht. Auch wenn die Vorbereitung für mich kürzer war, ist es etwas anderes, endlich um Punkte zu spielen. Dass der Auftakt gerade gegen Bayreuth geht, ist natürlich etwas Besonderes. Allerdings, wie auch schon beim Turnier, vor dem Spiel und anschließend sind wir Freunde, während des Spiels werde ich alles für Brose auf dem Parkett lassen. Derbys sind immer etwas Spezielles, vor allem natürlich Bamberg gegen Bayreuth.“
Broses Cheftrainer Roel Moors kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Elias Harris hat seine Erkältung auskuriert, ebenso Kameron Taylor seine Blutblase am Fuß. Damit kann Broses Head Coach aus dem Vollen schöpfen.
Roel Moors: „Wir sind noch lange nicht bei 100 Prozent. Das können wir auch noch gar nichts sein. Wir machen aber täglich Fortschritte im Training, müssen das jetzt noch im Spiel umsetzen. Die Partie letzte Woche gilt gar nichts. Das habe ich meiner Mannschaft auch gesagt. Wir fahren nach Bayreuth und werden alles auf dem Parkett lassen. Dann und nur dann haben wir Chancen auf einen Sieg.“
Das letzte Spiel beider Mannschaften gewann Brose am letzten Wochenende beim ACTIC Cup. Ein Gradmesser war der deutliche 97:56-Erfolg aber natürlich nicht, denn Bayreuth spielte das Wochenende über nur mit zehn gesunden Akteuren, denen Mitte des zweiten Viertels die Puste ausging. Und dennoch: ein Sieg mit 40 Punkten Unterschied gibt Selbstvertrauen für nachfolgende Aufgaben, auch für das 79. Oberfrankenderby zwischen Bayreuth und Bamberg.