Brose Baskets erwarten „vollgepackte Arena und großartige Atmosphäre“
Bamberg sieht rot und die Fans scharren mit den Hufen, das kann in Oberfranken nur eins bedeuten: Playoffs Baby! Die Brose Baskets starten in die heißeste Phase des Jahres und treffen im Viertelfinale auf den fränkischen Rivalen aus Würzburg. Spiel eins der „best-of-five“-Serie gegen die s.Oliver Baskets steigt am Sonntag ab 20:30 Uhr in der Brose-Arena.
Als unangefochtener Tabellenführer (31:3) hat der deutsche Meister sein Playoff-Ticket bereits frühzeitig, am 26. Spieltag, gebucht und sicherte sich nach der 31. Liga-Begegnung auch das Heimrecht bis in ein mögliches Finale. Doch bereits jetzt an die Endspielserie zu denken, ist so gar nicht nach dem Geschmack von Cheftrainer Andrea Trinchieri. „Wir dürfen nie den Fehler machen, über die Serie oder die weiteren Playoffs nachzudenken“, warnt der Italiener Spieler und Fans vor verfrühter Final-Euphorie bei der 15. Playoff-Teilnahme in Folge.
Bereits Bambergs Viertelfinal-Gegner, die s.Oliver Baskets Würzburg, haben im Verlauf ihrer starken Saison (17:17) mehr als einmal ihre Gefährlichkeit bewiesen. Siege in Berlin und Oldenburg beweisen eindrucksvoll, dass Mannschaft um ihren US-Topscorer Brendan Lane (Center, 14,3 ppg.) auch mit den Topteams der Liga mithalten und diese in die Knie zwingen kann. Dennoch musste Headcoach Douglas Spradley mit seinen Akteuren im Fernduell mit den Gießen 46ers bis zum letzten Spieltag zittern und benötigte nach der 78:85-Niederlage in Göttingen auch die Schützenhilfe aus Berlin, doch letzten Endes hat es für den unterfränkischen Rivalen der Bamberger für den Sprung auf Platz acht gereicht. Damit steht erstmals seit der Saison 2011/2012 wieder eine Würzburger Mannschaft unter den besten Acht Teams in Deutschland. Damals wie heute gelang den Korbjägern aus dem Maintal-Dreieck das Kunststück, als Aufsteiger in die Playoffs durchzustarten.
Unumstrittener Leader der Spradley-Truppe ist US-Point Guard Dru Joyce, seines Zeichens All Time Assist Leader der Beko BBL. Durchschnittlich setzte der Aufbauspieler seine Mitspieler 6,8 Mal pro Partie in Szene, im letzten Hauptrundenspiel gegen Göttingen knackte der 31jährige Spielführer zudem die 3000-Punkte-Marke. Für Rebounds sorgen in Unterfranken in erster Linie der bereits erwähnte Lane und Forward Seth Tuttle (2,03m) mit jeweils 5,5 eingesammelten Abprallern, dicht gefolgt von Lamonte Ulmer (5,3 rpg.). Ergänzt man dieses US-Quartett noch um Shooting Guard Cameron Long, hat man die vier Hauptstützen der Würzburger Offensive beisammen.
Douglas Spradley hat aber auch auf den deutschen Spots durchaus Qualität im Kader. Mit Basti Betz und Maurice Stuckey stehen sogar zwei ehemalige Bamberger im Aufgebot des fränkischen Nachbarn. Vor allem Mo Stuckey spielte mit 7,8 Punkten – dabei trifft er knapp 40 Prozent seiner Dreier – in 21 Minuten eine starke Hauptrunde, was ihn zum gefährlichsten Deutschen in Würzburg macht.
Im Verlauf der regulären Saison gingen beide Duelle an die Brose Baskets. In Bamberg stand ein 80:61-Erfolg, in der Würzburger „Turnhölle“ setzte sich der Meister 80:67 durch. Für die anstehende Viertelfinalserie bedeuten diese Ergebnisse allerdings nichts mehr. „Ein neues Kapitel der Saison beginnt. Was immer wir bisher gespielt haben, wird nicht reichen“, zieht Trinchieri einen Schluss unter die Hauptrunde und ergänzt: „Wir können uns jetzt ganz auf die Playoffs konzentrieren. Ich werde mein Team nur auf das erste Spiel vorbereiten. Mein Job ist es, an ein Spiel nach dem anderen zu denken.“