Premiere | Fr. 29.11.19 | 19:30 Uhr | Großes Haus | Deutsch von Sebastian Schug
„In existenziellen Fragen ist Stil das Entscheidende, nicht Ehrlichkeit.“
Die beiden Dandys Algernon und Jack führen ein Leben in der Londoner Society, das für sie die wirklichen Herausforderungen bereithält: „Natürlich zu sein, ist die schwierigste Pose, die man einnehmen kann.“ Algernon erfindet sich das Alter Ego Bunbury, um ab und zu aufs Land fliehen zu können, und Jack gibt vor, sich in der Stadt um seinen ausschweifenden Bruder Ernst kümmern zu müssen. Er verliebt sich in Algernons Cousine Gwendolyn, deren Mutter allerdings wenig begeistert ist, muss sie doch erfahren, dass er ein Waise ist und zudem in einer Handtasche aufgefunden wurde. Kompliziert wird es, als Algernon sich auf dem Land vor Jacks Mündel Cecily als Onkel Ernst ausgibt. Gwendolyn und Cecily sind sich darin einig, nur einen Mann namens Ernst heiraten zu wollen, und unwirsch enttäuscht, als sie die Lügen ihrer Liebhaber erfahren müssen. Aber die „Wahrheit ist selten rein und niemals einfach“ und am Ende bleibt es „eine schreckliche Sache für einen Mann, wenn er feststellen muss, dass er sein ganzes Leben die Wahrheit gesagt hat“.
„The Importance of being Earnest“ ist Oscar Wildes bekannteste Komödie und war der Höhepunkt seines Ruhms. Sein tiefer Fall sollte sich schon am Abend der Londoner Premiere 1895 ankündigen, als der Vater seines Liebhabers die Aufführung stören und Wilde öffentlich als „Sodomiten“ brandmarken wollte. Nach einem Aufsehen erregenden Prozess musste Oscar Wilde zwei Jahre Kerkerhaft und Zwangsarbeit ertragen und ist schließlich verspottet und verarmt im Pariser Exil gestorben. Seine ironisch-eleganten Komödien und seine paradoxen Aphorismen, mit denen er die Jugend und den Rausch feierte, Spießertum verlachte und jede Norm im Gegenteil ausprobierte, sind bis heute ein Geschenk für das Theater.
Regie: Sebastian Schug, Bühne und Kostüme: Nicole Zielke, Dramaturgie: Remsi Al Khalisi
Besetzung
Bertram Maxim Gärtner, Daniel Seniuk, Carlotta Freyer, Katharina Brenner, Stefan Herrmann, Ewa Rataj, Eric Wehlan, Paul Maximilian Pira
Weitere Vorstellungen: 30. November, 11., 12., 28., 29., 31. Dezember, weitere Termine folgen Tickets gibt es an der Theaterkasse (Di.-Sa. 11-14 Uhr; Mi. 16-18 Uhr / Tel. 0951 87 3030; kasse@theater.bamberg.de) oder online auf theater.bamberg.de.