Bambergs Basketballer drehen gegen türkischen Vertreter das Spiel nach Katastrophenstart
Brose Bamberg ist mit einem Heimsieg ins neue Kalenderjahr 2020 gestartet. Am zehnten Spieltag der Gruppe C in der Basketball Champions League setzten sich die Oberfranken in einer für sie immens wichtigen Partie knapp mit 86:81 gegen Gaziantep Basketbol durch und hielten damit ihren Traum vom Erreichen der nächsten Runde weiter am Leben.
Im ersten Heimspiel des neuen Jahres legten die Brose-Basketballer einen totalen Katastrophenstart aufs Parkett und trieben ihren Fans in nur wenigen Minuten die Verzweiflung ins Gesicht. Es dauerte nur etwas mehr als vier Minuten und die Oberfranken sahen sich mit einem 0:12-Start konfrontiert. Selbst eine frühe Auszeit durch Roel Moors zeigte zunächst wenig Wirkung. Zwar sorgte Paris Lee nach 5:09 absolvierten Minuten für die ersten Zähler der Heimmannschaft und ließ auch noch einen Dreier folgen, doch defensiv brachte man insbesondere Jason Rich (zehn Punkte im ersten Viertel) und Drew Crawford nicht unter Kontrolle.
Bamberg stabilisiert sich
Erst als sich nach und nach Bambergs Defense stabilisierte und im Angriff durch Bryce Taylor und Louis Olinde weitere Distanzwürfe den Weg in den Korb fanden, konnte der Rückstand Punkt für Punkt abgearbeitet werden. Spätestens mit Beginn des zweiten Viertels war Bamberg richtig in der Partie angekommen. Zwar spielte auf Gazianteps Seiten Center Ivan Buva fortan den Alleinunterhalter, doch starke Aktionen von Retin Obasohan und Darion Atkins drehten die Begegnung zu Gunsten der Oberfranken. 6:56 Minuten vor dem Seitenwechsel sorgte Bryce Taylor mit seinem zweiten Dreier für die erste Brose-Führung (28:27), die in der Folge konsequent verteidigt wurde. Immer wieder Buva und der Ex-Bamberger Stevan Jelovac hielten die Türken aber stets auf Tuchfühlung – zur Pause lag Brose Bamberg knapp mit 42:40 in Front.
Ihren durchaus couragierten Auftritt aus dem zweiten Spielabschnitt setzten die Brose-Boys nach dem Seitenwechsel fort und es war deutlich spürbar, dass das Team seine Führung nun weiter ausbauen wollte. Da Gaziantep aber zwischenzeitlich auch seinen Drei-Punkte-Wurf entdeckte, blieb es zunächst ein knappes Ergebnis zugunsten der Hausherren. Diese ließen jetzt aber nicht locker und setzten immer weiter nach. Ein unsportliches Foul von Sarunas Vasiliauskas an Paris Lee war für Bamberg schließlich die Initialzündung, um sich erstmals deutlicher abzusetzen.
Wieder Führung verspielt, aber die Nerven behalten
Noch vor der letzten Viertelpause erspielten sich die Moors-Schützlinge beim 73:60 die bis dato höchste Führung im Spiel. Doch wie schon so oft in dieser Saison erlebt, konnten sich die oberfränkischen Anhänger nicht allzu lange darüber freuen. Erneut verstanden es die Mannen um Kapitän Elias Harris nicht, den berühmten Sack zuzumachen und ließen ihren Kontrahenten wieder ins Spiel zurückkommen – Mitte des Viertels stand es nach einem Dreier von Jason Rich nur noch 75:73 für Brose.
Mit der Unterstützung der Fans im Rücken bewahrten Paris Lee & Co. dieses Mal jedoch einen kühlen Kopf. Vor allem der US-Playmaker und Big Man Assem Marei trafen in der Schlussphase wichtige Würfe und hielten ihre Farben auf Siegkurs. Da man zeitgleich auch weiter aggressiv in der Verteidigung agierte und so den ein oder anderen „Stop“ erzwingen konnte, reichte es am Ende. Gegen den türkischen Vertreter aus Gaziantep sicherte sich Brose Bamberg trotz eines 0:12-Fehlstarts schlussendlich verdient den Heimerfolg (86:81). Durch den jetzt fünften Sieg, der vor allem dank der klaren Reboundüberlegenheit (41:30 – 18:6 offensiv) und nur acht Ballverlusten zu Stande kam, wahrte Brose seine Playoff-Chancen in der Basketball Champions League.
Brose Bamberg: K. Taylor (15 Punkte), Lee (13), McLean (10), Atkins (10), Marei (9), Obasohan (8), Olinde (7), B. Taylor (6), Sengfelder (4), Harris (4)
Gaziantep Basketbol: Rich (18), Crawford (14), Jelovac (13), Buva (12), Akyel (11), Vasiliauskas (7), Ulusoy (6), Haciyeva, Ogut
Fazit von Brose-Headcoach Roel Moors:
„Ich bin natürlich sehr froh über den Sieg. Wenn wir heute etwas gezeigt haben, dann, dass wir weiter am Leben sind. Wenn man so mies startet wie wir heute, hat man von Beginn Druck, hat negative Energie. Aber die Jungs haben sich da rausgezogen, haben sich ins Spiel gekämpft und um jeden Ball gefightet. Das Reboundverhältnis zeigt das sehr gut. Gaziantep hat Spieler, die aus jeder Lage gut werfen können. Das haben sie getan, wir haben es ihnen aber auch oftmals weggenommen. Daher war es ein guter Sieg für uns.“