Brose Bamberg revanchierte sich am 22. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga für die Hinspielniederlage und gewann bei s.Oliver Würzburg mit 95:77. Dabei sah es drei Viertel eher nicht so gut aus für die Gäste, die nach 30 Minuten noch mit 63:67 in Rückstand lagen. Die letzten zehn Minuten waren dann allerdings Basketball wie aus einem Guss. Defensiv stark, offensiv treffsicher und variantenreich gewann Brose Abschnitt vier mit 32:10 und somit die Partie und den direkten Vergleich. Bester Bamberger Werfer war Jordan Crawford mit 23 Punkten, darunter fünf erfolgreiche Dreier bei neun Versuchen.
Roel Moors: „Es war ein Sieg für die Fans. Wir haben 30 Minuten solide gespielt, die letzten zehn Minuten dann richtig gut. Das waren wir allen nach dem Spiel in Berlin auch schuldig. Wir haben eine gute Reaktion gezeigt und können darauf aufbauen.“
Zwar ging Brose durch einen Crawford-Dreier gleich zu Beginn der Partie in Führung, anschließend aber kam Würzburg und da in erster Linie Luke Fischer (sechs Punkte in Folge) auf. Nach einem Koch-Dreier lag Bamberg nach gut vier Minuten mit sechs Zählern zurück: 5:11. Crawford traf seinen zweiten Distanzwurf und deutete an, dass er offensiv eine wertvolle Option sein kann. Überhaupt kamen die Gäste Mitte des Viertels besser in Tritt. Ein kleiner 6:0-Lauf brachte Brose nach gut sieben Minuten wieder in Führung: 16:15. Die Hausherren konterten mit einem ebenfalls 6:0-Run (16:21, 9.). Harris traf den Korbleger, der gut aufgelegte Taylor den Dreier zum erneuten Ausgleich: 21:21. Mit der Sirene netzte Obiesi für Würzburg nochmals von jenseits der 6,75m-Linie ein und sorgte für den Drei-Punkte-Rückstand nach zehn Minuten: 21:24.
Taylor startete Viertel zwei, womit er im ersten aufgehört hatte. Sein Dreier war der Beginn eines weiteren kleinen 8:0-Laufs (29:24, 12.). Vor allem von der Dreierlinie waren beide Teams stark in dieser ersten Halbzeit. Sechs trafen die Gastgeber bis zur Pause, gar sieben die Gäste. Das bedeutete im Umkehrschluss: defensiv war es von beiden Teams eher eine mauere Angelegenheit. 16 Minuten waren absolviert, ehe ein – natürlich – Dreier Würzburg ausgleichen ließ, kurz darauf brachte Bowlin die Hausherren wieder in Front (43:45, 18.). Beim Stand von 45:51 ging es in die Kabine. Auffällig bis dato: einmal mehr war Bamberg im Reboundduell (10/17) klar unterlegen.
Vier schnelle Würzburger Punkte sorgten für den erstmaligen zweistelligen Rückstand (45:55, 21.). Ein Vier-Punkte-Spiel von Taylor, dazu vier Freiwürfe von Harris sorgten innerhalb einer Minute dafür, dass Bamberg wieder zurück ins Spiel kam: 53:55. Weiterhin blieb Kam Taylor Bambergs Versicherung. Sein Dreier nach vier Punkten der Hausherren brachte Brose Mitte des Viertels beim 56:59 wieder auf drei ran. Es blieb eine zerfahrene Partie, immerhin aber lief es jetzt defensiv ein bisschen besser. Immer wieder waren aber unnötige Fouls, die vor allem offensiv nur einen begrenzten Rhythmus aufkommen ließen. Mit vier Punkten lagen die Gäste nach 30 Minuten zurück, nachdem sie Viertel drei knapp mit 18:16 für sich entscheiden konnten: 63:67.
In der Viertelpause fand Roel Moors die richtigen Worte, denn die letzten zehn Minuten waren dann eine enorme Leistungssteigerung. Hinten stabil, vorne mit Spielwitz agierten die Gäste wie verwandelt. Würzburg bekam keine einfachen Würfe mehr, Brose selbst punktete nach Belieben. Zu zehn Ballverlusten der Hausherren führte die Bamberger Knallhartdefense in den letzten zehn Minuten. Offensiv fielen auch die unmöglichsten Versuche. 32:10 gewann Bamberg den letzten Abschnitt und revanchierte sich damit deutlich für die Niederlage im ersten Spiel. Am Ende hieß es 95:77 für die Gäste, die durch den Sieg mit den Unterfranken in der Tabelle die Plätze tauschten und vorerst wieder siebter sind.
Brose Bamberg: Lee 3, Weidemann dnp, Taylor 21, McLean 8, Plescher dnp, Olinde, Seric, Harris 11, Crawford 23, Obasohan 16, Sengfelder, Marei 13