Hilfesuchende Personen dürfen sich gerne melden
Die letzten Tage haben gezeigt, wie schnell der Alltag in einen Ausnahmezustand übergehen kann – und wie sehr wir aufeinander angewiesen sind. Aber wenn es einen positiven Aspekt des Coronavirus und der durch ihn ausgelösten Krise gibt, dann diesen: Immer mehr Bamberger Bürgerinnen und Bürger folgen dem Aufruf von Medizinern und Behörden, nicht nur auf sich selbst aufzupassen, sondern auch auf ihre Mitmenschen. Erst vor wenigen Tagen hat das Amt für Inklusion der Stadt Bamberg eine Nachbarschaftshilfe auf die Beine gestellt. Dort sind seither bereits rund 300 Anfragen eingegangen.
Wer alt ist, eine Vorerkrankung oder andere Risikofaktoren hat oder wer im Moment vielleicht gerade in Quarantäne ausharren muss, kann unter Umständen Probleme haben, sich selbst zu versorgen. Viele Menschen haben deshalb bei der städtischen Nachbarschaftshilfe angekündigt, helfen zu wollen – egal ob beim Einkauf, bei Botengängen zu Post und Apotheke, beim Gassigehen oder auch beim Einwerfen der Wahlbriefe. „Die Bereitschaft der Bamberger Bürgerschaft zu helfen, ist enorm groß“, freut sich Amtsleiter Bertrand Eitel. Bisher seien jedoch erst wenige Anfragen von hilfesuchenden Personen eingegangen. Vielen Menschen falle es oftmals schwer, Hilfe zu beanspruchen. „Niemand soll sich scheuen, uns anzurufen. Wir haben ganz viele Personen, die wirklich gerne helfen möchten und froh sind, wenn sie in Zeiten wie diesen etwas Gutes tun können“, betont Eitel.
Gleichzeitig bittet er die Bürgerinnen und Bürger, die selbst nicht helfen können, zu überlegen, wer in ihrer Nachbarschaft noch Unterstützung brauchen könnte. Für wen kann man einkaufen oder andere alltägliche Dinge erledigen? „Für uns ist es auch hilfreich“, so Eitel weiter, „wenn Betroffene einfach darüber informiert werden, dass es uns gibt und so ein Kontakt zur Nachbarschaftshilfe hergestellt wird.“
Die Solidarität in Bamberg äußert sich darüber hinaus auch über die vielen Initiativen von unterschiedlichen Organisationen – Kirchen, Sportvereine, Wohlfahrtsverbände und viele mehr – die in kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurden. Die Stadt Bamberg wird daher eine Übersicht online stellen, die zeigt, welche Institution welche Hilfe/Unterstützung in Bamberg anbieten. Interessierte Helferinnen und Helfer können sich auch dort einbringen.
Die Vermittlungsstelle für nachbarschaftliche Unterstützung der Stadt Bamberg ist von montags bis freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr unter der Telefonnummer 0951/87-1447 oder per Mail unter nachbarschaft@stadt.bamberg.de erreichbar.