Berganza Preis 2020 geht an den bildenden Künstler Peter Schoppel
Der Berganza Preis 2020 des Kunstvereins Bamberg e.V. geht an den bildenden Künstler Peter Schoppel. Der Preis wird seit 1989 vergeben. Anlässlich der Preisverleihung – die allerdings coronoabedingt erstmals ausfällt – wird er sichtbar geehrt im Kunstfenster im Bürgerlabor mit einem Foto des Bamberger Fotografen Gerhard Schlötzer.
Dank der Unterstützung durch die VR Bank Bamberg vergibt der Kunstverein Bamberg e.V. jährlich den Berganza Preis an eine Kunst- oder Kulturschaffende Person oder Einrichtung der Stadt Bamberg, die durch Qualität, Leidenschaftlichkeit, Idealismus, Selbstlosigkeit, Zielstrebigkeit, intensive Arbeit, ausdauernde Verfolgung eines Ziels und Glaube an ihre Aufgabe auffallen.
Schoppel ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der regionalen Szene der Bildenden Künstler. In zahlreichen Ausstellungen der Region bzw. landesweit ist er mitvertreten. Sich lautstark einzubringen, ist seine Sache nicht, vielmehr widmet er sich zurückgezogen, aber eben mit den geforderten Eigenschaften wie Leidenschaft, Idealismus, Selbstlosigkeit und Zielstrebigkeit seinem Schaffen. Und gerade auch solchen Persönlichkeiten eine Stimme zu geben, ist einer der Gründe für die Auszeichnung mit dem Berganzapreis.
Seit 2005 geht Schoppel den mutigen Weg, als selbstständiger Künstler zu leben, bzw. zu überleben; bereits in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre hat er ein eigenes Atelier und eine Druckwerkstatt in Gundelsheim eingerichtet. Künstlern wie Kunstinteressierten standen und stehen unter seiner kenntnisreichen Anleitung diverse Druckpressen stets zur Verfügung. Als hilfreicher Experte ist er auch immer hinter den Kulissen gefragt. Seit zwei Jahren engagiert er sich auch im Vorstand des Berufsverbandes Bildender Künstler Oberfranken.
Peter Schoppels künstlerische Arbeit pointiert den Gegensatz von Konstruktion und Natur, von Kunstformen und Naturformen. Zwei Elemente sind miteinander im Widerstreit, das strenge Raster, das vordergründig sofort ins Auge fällt, und eine zweite Ebene, die frei und scheinbar unkontrolliert gegen das einengende System angeht: Landschaften, sein Garten im Fränkischen, der Gartenzaun, aber auch figurative Annäherungen; diese verwirrende Fülle einer sichtbaren Welt wird in ein ordnendes, konstruiertes System gebannt, welches das frei Fließende still stellt, ohne es aber ganz auszulöschen. Vornehmlich in Quadratstrukturen untersucht er Motiv-, Farb- und Formatzusammenhänge sowie deren Ordnungen.
„Mein Thema sind Rasterungen. Ein Schema, mit dem ich Phänomene und Vorgänge hinterfrage, ordne und bewerte. Meine Arbeiten zeigen die malerische Umsetzung eines bildnerischen Forschungsprozesses als Dokumentation ästhetischer Arbeit.“ (Peter Schoppel)
Seine Drucke beinhalten eine projektartige Entstehung mit Motivanalyse, Zerlegung in Schichten, die dann – im Druck – wieder zusammengesetzt werden. Das Werk geht also durch mehrere Schritte einer Metamorphose, in der Spontaneität, der vitale Trieb, und ständig prüfende Reflexion als ordnendes Element einen Ausgleich finden. Mehr Informationen zum Künstler auch unter: https://schoppel.wordpress.com/ und https://bbk-oberfranken.de/mitglieder/schoppel.html