Bambergs Basketballer wollen beim Tabellennachbarn „physisch und mental voll da sein“
Brose Bamberg bleibt in der aktuellen Saisonphase keine Zeit zum Durchatmen, denn kurz vor dem Nationalmannschaftsfenster zieht der BBL-Spielplan noch einmal so richtig an. Allein in dieser Woche bestreiten die Oberfranken drei Partien (Dienstag, Freitag, Sonntag). Den Auftakt am Dienstagabend macht der 17. und damit letzte Spieltag der Hinrunde, der das Team von Johan Roijakkers nach Frankfurt führt (Spielbeginn 19 Uhr).
In der Mainmetropole wartet auf die Brose-Boys erneut ein Team, das ein direkter Konkurrent im Playoff-Kampf ist. Die FRAPORT SKYLINERS haben aktuell den achten Tabellenplatz inne und stehen damit einen Rang höher als die neuntplatzierten Bamberger. Das bedeutet, Bamberg ist eigentlich zum Siegen verdammt, will man den Kontakt zu den Playoff-Rängen nicht abreißen lassen.
Matt Mobley ist der Frankfurter Motor
Wie schon so oft in den letzten Jahren wird das Gastspiel in Hessen allerdings kein einfaches. Die Truppe von Sebastian Gleim hat sich nach seinem 0:3-Saisonstart inzwischen gefangen und sehr gut eingespielt. Zuletzt fuhren die Skyliners einen sicheren 96:72-Erfolg bei RASTA Vechta ein, der vor allem dank eines starken ersten (29:19) und e letzten (30:17) Viertel zu Stande kam. Verlassen konnte sich Coach Gleim dabei auch wieder einmal auf Matt Mobley, der zum dritten Mal in dieser Saison 30 oder mehr Punkte erzielte. Behilflich dabei waren sechs erfolgreiche Dreier des Amerikaners.
Doch nicht nur Mobley, der mit seinen 20,7 Zählern pro Partie zusammen mit Michal Michalak vom MBC die ligaweite Scoringliste anführt, kann Dreier treffen. Die Skyliners gehören mit im Schnitt 38,4 Prozent getroffener Distanzwürfe zu den Top5 der BBL – gegen Vechta versenkten Mobley & Co. sogar 15 ihrer 28 Versuche! Die Quote täuscht dann aber auch darüber hinweg, dass die Hessen mit durchschnittlich 79,3 Punkten pro Spiel den zweitschwächsten Angriff der Liga haben – und das obwohl neben Mobley noch genug Firepower vorhanden ist. In der teaminternen Scoring-Rangliste folgt auf Mobley der Isländer Jon Axel Gudmundsson, der im Schnitt nicht nur einer von drei Skyliners mit über 30 Minuten Einsatzzeit ist, sondern im Schnitt auch noch knapp 14 Punkte auflegt. Dritter zweistelliger Scorer ist Rasheed Moore (10,6 PpS). Frankfurts Urgestein, Quantez Robertson, ist auch in dieser Saison wieder ein Dauerbrenner. Der inzwischen 36jährige US-Guard steht auch in dieser Spielzeit am längsten von allen Frankfurtern auf dem Parkett (knapp 33 Minuten) und nutzt diese Zeit zu durchschnittlich 8,6 Zählern, 5,2 Rebounds und 3,8 Assists.
Die Bamberger Basketball-Tugenden
„Sie haben viele gute Spieler, die alle individuell ein Spiel entscheiden können“, warnt Devon Hall davor, die Frankfurter heiß laufen zu lassen. „Wir haben gegen München endlich auch einmal in der BBL gezeigt, was wir können. Das ist positiv und darauf müssen wir aufbauen“, blickt Bambergs US-Guard auf einen starken Auftritt seines Teams am Sonntagabend gegen München zurück und führt weiter aus: „Was uns nicht passieren darf: wir dürfen nicht nach Frankfurt fahren und denken, das wird schon. Wir müssen dort, wie gegen München, über 40 Minuten konstant physisch und mental voll da sein.“
Voll da waren Devon Hall & Co. gegen die Bayern und hatten das Euroleague-Team von Ex-Coach Andrea Trinchieri am Rande der Niederlage. Dass es am Ende 92:93 aus Sicht der Oberfranken stand, ist bitter, muss aber schnell abgehakt werden. Hall, der mit seinen 20 Punkten gegen Bayern nur noch von seinem kongenialen Partner David Kravish (29) übertroffen wurde, will den Frankfurtern „unser Spiel aufzwingen“ und dabei – wie zuletzt am Sonntag – wieder mit den neu entdeckten Bamberger Tugenden, Einsatz und Leidenschaft, auftreten.
Nach dem Abpfiff in Frankfurt geht es noch in der Nacht zurück nach Bamberg, wo am Mittwoch eine Regenerationseinheit auf dem Programm. Nach dem Abschlusstraining am Donnerstagnachmittag geht es für Brose Bamberg direkt weiter nach Chemnitz. Beim Aufsteiger starten die Domstädter dann am Freitag um 19 Uhr in die Rückrunde und kämpfen gegen die NINERS Chemnitz um weitere wichtige Playoff-Punkte.