Klarer Auftaktsieg trotz Startschwierigkeiten

Klarer Auftaktsieg trotz Startschwierigkeiten
Sport

Brose Baskets setzen sich im ersten Finale souverän gegen Ulm durch

Die Brose Baskets haben das erste Finalspiel für sich entschieden. Trotz leichter Anlaufschwierigkeiten im ersten Viertel feierte der Titelverteidiger einen 101:82 (54:39)-Kantersieg gegen seinen Herausforderer aus Ulm, da allen voran Darius Miller mit 26 Punkten einen Gala-Auftritt hinlegte.

Playoffs 2016 - Finale 1: Brose Baskets vs. Ratiopharm Ulm

Zwei spielbestimmende Akteure des ersten Finales im direkten Duell: Bambergs Darius Miller verteidigt gegen Ulms Per Günther.

Dabei benötigten die Oberfranken vor restlos ausverkauftem Haus das komplette erste Viertel, um nach ihrer einwöchigen Spielpause wieder in einen Rhythmus zu kommen. Ulm dagegen war sofort hellwach und suchte seine Chance. Durch aggressives Ziehen zum Korb brachte der Tabellensiebte der BBL-Hauptrunde den Titelverteidiger hier und da in Unannehmlichkeiten, was oft zu Ulmer Freiwürfen – in erster Linie für Per Günther (6/6 im ersten Viertel) – führte. Unterstützung bekam der Nationalspieler von Raymar Morgan, sodass Ulm nach acht Minuten 18:13 in Front lag.

Danach jedoch kippte bei den Brose Baskets der berühmte Schalter um. Defensiv wurden einige Stops erzwungen und im Angriff übernahm Darius Miller das Kommando. Mit zwei schnellen Dreiern in der Schlussminute sorgte Bambergs X-Faktor noch im ersten Spielabschnitt für den Führungswechsel zum 23:22 (10. Min.) und gab damit zeitgleich den Startschuss für ein phänomenales zweites Viertel seiner Farben. Dank einer weiterhin enorm starken Dreierquote setzten sich die Brose Baskets vor den Augen ihres ehemaligen Spielers Dalibor Bagaric blitzschnell ab. Angeführt von Darius Miller, der in Halbzeit eins 14 Zähler sammelte, überrannten die Oberfranken die Schwaben in den zweiten zehn Minuten mit 31:17 und erspielten sich bis zum Seitenwechsel einen klaren Vorsprung (54:39).

Playoffs 2016 - Finale 1: Brose Baskets vs. Ratiopharm Ulm

Unter enger Bewachung von Per Günther bringt Janis Strelnieks den Ball für die Brose Baskets.

Bei den Ulmern konnten sich im ersten Durchgang lediglich Raymar Morgan (14) und Per Günther (11) effektiv zur Wehr setzen und diese beiden trieben ihre Kollegen auch nach dem Wiederanpfiff unermüdlich nach vorne. Da vom Rest des Ratiopharm-Teams jedoch wenig bis gar nichts kam, hatten die Hausherren relativ leichtes Spiel und zogen bis Mitte des dritten Viertels auf 21 Zähler davon (68:47 durch Nicolò Melli). Für Unmut unter Bambergs Anhängern und bei Headcoach Andrea Trinchieri sorgten nach der Pause lediglich die Unparteiischen, die ein ums andere Mal mit unsicheren Entscheidungen auffielen und in einigen Szenen das nötige Feingefühl vermissen ließen.

Die dadurch entstehende Unruhe innerhalb der Bamberger Mannschaft nutzten die Ulmer aus und kamen gut sieben Minuten vor dem Ende wieder bis auf 13 Zähler heran (65:78). Mit der „Roten Wand“ hinter sich konnten Brad Wanamaker & Co. dann aber defensiv noch einmal zulegen. Offensiv konnte sich der Meister neben Nikos Zisis, der am Ende den Hunderter voll machte, weiter auf Darius Miller verlassen, der sein Team mit 26 Punkten (8/9 Dreier) auf die Siegerstraße führte.

Playoffs 2016 - Finale 1: Brose Baskets vs. Ratiopharm Ulm

Kapitän Brad Wanamaker im Gespräch mit den Schiedsrichtern.

Dank einer am Ende hervorragenden Trefferquote von 64 Prozent (Ulm 45), darunter 67 Prozent Dreier (14/21), konnten sich die Brose Baskets am Ende mit 101:82 gegen kampfstarke Ulmer „Spatzen“, die sich insgesamt 31 Freiwürfe erarbeiteten (24 Treffer, Bamberg 17/19), durchsetzen. Die Schwaben steckten jedoch trotz ihrer angespannten Personalsituation nie auf und machten nicht nur mit ihrer Reboundüberlegenheit (32:25) deutlich, dass sie vollkommen zurecht im Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft stehen.

Fazit von Headcoach Andrea Trinchieri:

„Unsere erste Halbzeit war nicht gut, überhaupt war es kein gutes Spiel von uns. Wir haben Fehler gemacht und waren nicht konzentriert. Im Finale kommt es sehr selten vor wirklich gute Spiele zu sehen, es geht um viel für die Mannschaften. Es gibt oft große Schlachten, aber keine guten Spiele, heute haben wir eine Schlacht gesehen und führen jetzt eins zu null. Wir haben die zweite Halbzeit kontrolliert, ohne zu glänzen. Ulm hat gekämpft und wird im kommenden Spiel zuhause noch viel mehr kämpfen und bereit sein. Bis dahin müssen wir ein paar Dinge abstellen. Die Serie ist weiterhin offen und Ulm in großartiger Form mit viel Selbstvertrauen. Morgan und Rubit müssen wir besser kontrollieren, 16 Offensivrebounds sind ein Thema, mit dem wir uns beschäftigen müssen.“

Brose Baskets vs. Ratiopharm Ulm 101:82 (23:22; 31:17; 22:19; 25:24)

Brose Baskets: Miller (26 Punkte), Wanamaker (17), Zisis (12), Strelnieks (10), Theis (9), Harris (9), Melli (6), Heckmann (5), Radosevic (4), Staiger (3), Obst
Ratiopharm Ulm: Morgan (20), Günther (19), Rubit (18), Braun (7), Butler (7), Henry (5), Babb (4), Krämer (2), Ferner

Fotos: Matthias Schramm