Trotz gutem Start: Brose verpatzt Playoff-Auftakt

Trotz gutem Start: Brose verpatzt Playoff-Auftakt
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Bamberger kassieren in Ludwigsburg erste Viertelfinal-Niederlage

Brose Bamberg ist mit einer Niederlage in die diesjährigen Playoffs der Basketball Bundesliga gestartet. Als Tabellenachter angetreten, unterlagen die Oberfranken beim Spitzenreiter der Hauptrunde, den MHP RIESEN Ludwigsburg, am Ende deutlich mit 69:83. Die auffälligsten Brose-Akteure waren Kenneth Ogbe (Topscorer mit 16 Punkten) und Christian Sengfelder, der seinen zehn Zählern noch sieben Rebounds hinzufügte.

Die Gründe für die Auftaktpleite sind beim Blick auf die Statistik schnell ausgemacht. Angeführt von Jamel McLean, der sich allein sieben Offensivrebounds abgriff, agierten die Ludwigsburger vor allem bei eigenen Fehlwürfen wesentlich effektiver. Insgesamt stehen 20 Offensivrebounds der Riesen zu Buche, die – zusammen mit 15 Bamberger Ballverlusten (Ludwigsburg acht) – dazu führten, dass der Ligaprimus in Summe 17 Wurfversuche mehr abgeben konnte. Da nutzte es den Brose-Boys auch wenig, dass die Wurfquoten aus dem Feld in etwa gleich waren oder sie sogar öfter an die Freiwurflinie treten durften. Der aber wohl gravierendste Schwachpunkt im Bamberger Spiel war an diesem Abend die Position des Point Guards. Tyler Larson oder der von der Bank kommende Bennet Hundt waren nicht in der Lage, das Angriffsspiel ihrer Farben kreativ zu leiten und produzierten zusammen sieben der 15 Ballverluste.

Und dennoch: Brose kam zunächst hervorragend aus den Startlöchern und erspielte sich dank eines Vier-Punkte-Spiels von Dominic Lockhart gleich zu Beginn eine schnelle 8:0-Führung. Neben einer strukturierten Offense stand man auch defensiv extrem stabil und erlaubte den Hausherren erst gegen Ende der dritten Spielminute die ersten Punkte (Dreier von Jaleen Smith). Die Oberfranken blieben aber auch in den Folgeminuten über Kenneth Ogbe, Christian Sengfelder und den eingewechselten David Kravish am Drücker und Letztgenannter sorgte mit einem erfolgreichen And1 in der sechsten Minute für die erste zweistellige Führung (17:7).

Smith und Ludwigsburg übernehmen

Danach allerdings zog Ludwigsburg spürbar die Zügel in der Verteidigung an und fand auch im Angriff mehr und mehr zu seinem Spiel. Bis kurz vor dem Viertelende kämpften sich die Schwaben wieder bis auf einen Zähler heran, ehe Bambergs Michele Vitali mit einem Buzzerbeater von „downtown“ dafür sorgte, dass sein Team zur Viertelpause (22:!8) noch etwas Luft hatte. Diesen Abstand konnten die Jungs von Coach Johan Roijakkers zu Beginn von Viertel zwei auch noch verteidigen, doch der frisch gebackene MVP der BBL, Jaleen Smith, riss das Spiel mehr und mehr an sich. Zunächst sorgte der US-Guard für den 24:24-Ausgleich, blockte anschließend den Korblegerversuch von Bennet Hundt und ebnete so den Weg für Jamel McLean, der mit dem 26:24 die erste RIESEN-Führung des Abends besorgte.

Bamberg konnte über Ogbe und Vitali zwar noch einmal kontern, doch danach ging vor allem offensiv nicht mehr viel. Ludwigsburg dagegen nahm mehr und mehr Fahrt auf. Insbesondere die Defense gestattete den Gästen im zweiten Viertel nur magere elf Punkte, sodass zur Halbzeit eine 41:33-Führung zu Buche stand. Diesen Vorsprung bauten die Mannen von Coach John Patrick dann nach dem Seitenwechsel bis auf 13 Zähler (53:40, 27. Min.) aus, doch Brose war auch wieder besser im Spiel und setzte zum Konter an. In den folgenden zwei Minuten sah man wieder das Bamberg aus der Anfangsphase, das hinten die Stops generierte und vorne den Ball im Korb unterbrachte. Allen voran Kenneth Ogbe arbeitete an beiden Seiten des Feldes intensiv.

Doch näher als auf drei Punkte (50:53), als Chase Fieler einen 10:0-Run mit dem Dreier abschloss, sollten die Domstädter nicht mehr kommen. Über die anfangs angesprochenen zahlreichen Offensivrebounds kam Ludwigsburg immer wieder zu zweiten oder auch dritten Wurfchancen, die dann genutzt wurden, um den Abstand zwischen den Teams wieder zu vergrößern. Bamberg schaffte es zwar, stets auf zwei, drei Ballbesitze dran zu bleiben, doch Jordan Hulls mit seinem einzigen Dreier an diesem Abend und Andrew Warren, ebenfalls per Dreier, sorgten beim 79:63 für die Entscheidung. Am Ende unterlag Brose zwar 69:83 und muss bis Freitag seine Fehler zumindest minimieren, doch das Positive ist, dass diese Niederlage am Ende höher ausfiel, als es der Spielverlauf vermuten lässt.

MHP RIESEN Ludwigsburg: Smith (21 Punkte), McLean (14), Warren (11), Polas Bartolo (9), Radebaugh (8), Ja. Patrick (6), Herzog (5), Darden (4), Hulls (3), Wohlfahrth-Bottermann (2), Da Silva, Jo. Patrick
Brose Bamberg: Ogbe (16), Sengfelder (10), Vitali (7), Fieler (7), Kravish (7), Hundt (5), Plescher (5), Larson (4), Lockhart (4), Thompson (4), Seric

Fazit von Brose-Headcoach Johan Roijakkers:

„Wir waren nicht so weit weg. Es war immer ein Spiel in der Range von zwei, drei Ballbesitzen. Am Ende sind die Faktoren gegen uns: die Wurfverteilung und die Offensivrebounds. 17 Würfe mehr, dazu 20 Offensivrebounds – damit kannst du als Gegner kein Spiel gewinnen.“

Trainerstimme: Medieninformation Brose Bamberg
Klub-Logos: easyCreditBBL
Header-Hintergrundbild: Matthias Schramm