Anfang Juli diskutierten auf Einladung von Landrat Johann Kalb Anlieger der Klosterlandschaft Ebrach zusammen mit Behördenvertretern und Planern über Potentiale Ebrachs als zukünftiges Zentrum einer Europäischen Kulturerbe-Stätte.
Während der Landkreis Bamberg als transnationaler Koordinator für 17 Klosterstätten in fünf Ländern die Bewerbung um das europäische Kulturerbe-Siegel final für die Abgabe am 1. September 2021 beim Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst vorbereitet, laufen parallel die Vorplanungen für die kommenden Jahre. Mit der angestrebten Siegelverleihung durch die EU-Kommission im Jahr 2024 rückt der Hauptort Ebrach als Zentrum der gleichnamigen Klosterlandschaft in den Fokus der Öffentlichkeit. Der einheimischen Bevölkerung und den zu erwartenden Besuchern aus ganz Europa soll das Thema Kulturlandschaften der Zisterzienser mit allen seinen Facetten erlebbar gemacht werden. Gleichzeitig ist die Ansiedlung des Stättenmanagements in Ebrach in Planung, wofür entsprechende Räumlichkeiten erforderlich sind.
Den Auftakt zu den Strategiegesprächen bildete der „Runde Tisch Ebrach“ am 6. Juli 2021 vor der malerischen Kulisse der Unteren Abteigärten des ehemaligen Zisterzienserklosters Ebrach. Die Eigentümer der Liegenschaften vor Ort, der Markt Ebrach, das Justizministerium (JVA), der Forst und die Kirche erörterten unter der Moderation von Alexandra Baier, Projektleiterin des transnationalen Kooperationsprojekts Cisterscapes mit Vertretern des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, des Amtes für Ländliche Entwicklung, des zuständigen Planungsbüros für die laufende Dorferneuerung, der LEADER-Förderstelle und des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) die Möglichkeiten und Herausforderungen, die in den nächsten Schritten gemeinsam angegangen werden müssen. Die Botschaft von Landrat Kalb an die Teilnehmer ist klar: „Wir haben ein großes Ziel, entsprechend anspruchsvoll ist die Aufgabe. Alle Partner und Akteure müssen sich auf das Europäische Kulturerbe Siegel gut vorbereiten. Ebrach insbesondere auch auf das 900-Jahr-Jubiläum der Gründung der Abtei 2027“.
Schon im September erfolgen die nächsten Abstimmungen mit dem Ziel bis Mitte 2022 einen gemeinsamen „Aktionsplan Ebrach 2024“ aufzustellen.
Das Projekt „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ zur Vorbereitung der Bewerbung und Inwertsetzung von Klosterlandschaften wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), durch die Stiftung der Sparkasse Bamberg zur Förderung von Kunst, Kultur und Denkmalpflege, die Oberfrankenstiftung sowie das Erzbistum Bamberg, das Bistum Würzburg und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Kooperationsmittel kommen auch aus den Partner-Landkreisen Haßberge, Kitzingen, Lichtenfels, Neustadt/Aisch, Schweinfurt und Tirschenreuth sowie aus den Städten Lichtenfels und Waldsassen.
Informationen zum Projekt unter www.cisterscapes.eu
Bildunterschrift: Gruppenbild „Runder Tisch“ in den Unteren Abteigärten in Ebrach mit Landrat Johann Kalb (Mitte), MdL Holger Dremel (rechts neben Landrat Johann Kalb), Anliegern der Klosterlandschaft Ebrach, Behördenvertretern und Planern.