Brose Bamberg ist am 33. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für die Telekom Baskets Bonn. Spielbeginn der Partie ist am Donnerstag um 20.30 Uhr.
Mit den Telekom Baskets Bonn kommt das aktuell erfolgreichste Team der Liga zum Stelldichein in die BROSE ARENA. 17 Spiele in Serie haben die Rheinländer nicht mehr verloren, stehen daher vollkommen zurecht auf Tabellenplatz eins und haben zudem im FINAL FOUR der Basketball Champions League die Chance auf den ersten internationalen Titel der Vereinsgesichte. Trotz dieses Ziels vor Augen und dem bereits seit einigen Wochen feststehenden definitiven Mitwirkens in den Playoffs der BBL, ließ die Mannschaft von Tuomas Iisalo in den vergangenen Bundesligapartien keinen Zentimeter nach. Viel mehr noch: durch den Erfolg über ALBA BERLIN am vorvorletzten Spieltag haben die Bonner es nun in der eigenen Hand, als Tabellenführer in die Postseason zu gehen. Dafür bedarf es noch eines Sieges aus den verbleibenden beiden Spielen. Zuletzt siegte das Team um den MVP-Kandidaten TJ Shorts II am Dienstagabend souverän mit 95:60 bei der BG Göttingen. Dabei haben die Bonner einmal mehr gezeigt, warum und dass sie zurecht an der Tabellenspitze stehen. Der Ball lief wie aus einem Guss, die Systeme wurden mit Bravour zu Ende gespielt, der freie Mann stand immer da, wo er stehen musste, die Würfe fielen – egal dabei, ob aus der Nah- und Mitteldistanz oder von jenseits der Dreierlinie. Und das ist bereits die komplette Saison so. Mit 89,2 erzielten Punkten im Schnitt pro Partie sind die Baskets das offensivstärkste Team der Liga. Dabei trafen sie bislang rund 60 Prozent ihrer Würfe aus dem Zweierbereich und über 36 Prozent aus der Distanz. Die Rheinländer sind zudem das Topteam in Sachen Rebounds, holten im Schnitt bis dato 38,5 Abpraller pro Partie, am offensiven Brett mit 13,4 ebenfalls so viele, wie kein anderes BBL-Team. Doch nicht nur offensiv sind die Telekom Baskets Nummer eins der Liga, auch defensiv. Kein anderes Team kassierte bislang durchschnittlich weniger Gegenpunkte, als die 72,5 der Bonner. Beim letzten Spiel in Göttingen hielten die Rheinländer ihren Gegner etwa bei 25 Zählern unter deren eigentlichem Saisonschnitt. Der Schlüssel zum Erfolg allgemein: eine vollkommen ausgeglichene Mannschaft, aus der dennoch TJ Shorts II mit im Schnitt erzielten 18 Punkten und 7,6 verteilten Assists nochmals hervorsticht. Der Aufbauspieler war auch derjenige, der am Dienstagabend mit lediglich etwas über 23 Minuten die meiste Spielzeit bekam, alle anderen Akteure spielten weniger, sollten also frisch sein für das Spiel in Bamberg.
Für Brose Bamberg ist die Rechnung klar: sie selbst müssen ihre zwei letzten Spiele gewinnen und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen – nur dann sind die Playoffs noch möglich. Die Ausgangslage hat sich Brose selbst eingebrockt, denn mehrmals in den letzten Wochen war ein Sieg möglich – in München, Oldenburg oder Crailsheim –, immer waren es aber vermeidbare Unzulänglichkeiten, die den Erfolg am Ende gekostet und nun die eingetretene Situation verantwortet haben. Dennoch, Trübsal blasen ist nicht. Solange die rechnerische Chance besteht, wird das Team alles versuchen, sie auch zu nutzen. Dass es gegen Bonn schwer wird – natürlich. Dennoch haben die Mannen von Trainer Oren Amiel in dieser Saison bereits mehrfach gezeigt, dass sie vor allem gegen die starken Gegner durchaus auf Augenhöhe agieren konnten. So zuletzt in München, als man die Bayern am Rande der Niederlage hatte. Ebenso auch im Hinspiel, als ein schwächeres drittes Viertel (12:25) die Waage zugunsten der Bonner hatte ausschlagen lassen. Damals stand aber auch noch eine andere Bamberger Mannschaft auf dem Parkett, waren es der dritte Spieltag und im Kader noch einige mittlerweile nicht mehr für Brose auflaufende Akteure. Die, die aktuell da sind, müssen in jedem Fall einen besseren Start hinlegen, als zuletzt in Crailsheim, wo sich Brose in der ersten Halbzeit teilweise sehr unzulänglich präsentiert hatte. Gegen Bonn wird es einmal mehr auf die Verteidigung ankommen. Wann immer es die Bamberger schafften, den Gegner bei etwa 80 Punkten zu halten, hatten sie Siegchancen und viele Spiele für sich entschieden. Daher wird auch am Donnerstagabend die Defense der Schlüssel sein. Offensiv können Miller, Simmons und Co. immer mithalten. Letzterer zeigte im Schlussabschnitt des Spiels in Crailsheim seine Stärken, in dem er fünf Dreier bei sechs Versuchen versenkte. Patrick Miller war mit 19 Punkten einmal mehr einer von Bambergs effektivsten Werfern. Über die komplette Saison gesehen ist er mit im Schnitt erzielten 17,4 Zählern Broses Topscorer, zudem mit durchschnittlich verteilten 5,9 Assists bester Vorlagengeber. Die teaminterne Reboundstatistik führt Solomon Young (5,0/Spiel) an.
„Wie heißt es so schön: wir haben keine Chance, nutzen wir sie. Wenn man sich die letzten Spiele und die Tabelle ansieht, dann sind sie natürlich Favorit. Dennoch werden wir alles versuchen, um das Spiel zu gewinnen. Wir müssen es schaffen, dass wir über 40 Minuten physisch in der Verteidigung stehen. Das war in dieser Saison oftmals nicht der Fall. Wir wollen unsere Fans, die uns die gesamte Zeit über phänomenal unterstützt haben, nochmals stolz machen.“
Patrick Heckmann
Zum Hauptrundenabschluss empfängt Brose Bamberg am Sonntag medi bayreuth. Spielbeginn zum vorerst letzten Oberfrankenderby in Deutschlands höchster Spielklasse ist um 15 Uhr.