Brose Bamberg geht mit Euroleague-Rückenwind ins BBL-Topspiel
Wer übernimmt den ersten Tabellenplatz der easyCredit Basketball Bundesliga? Diese Frage wird am Sonntag beantwortet, wenn sich ab 18 Uhr die zwei noch ungeschlagenen Teams aus Bamberg und Ulm gegenüber stehen. Austragungsort des deutschen Spitzenspiels ist die Ratiopharm Arena in Neu-Ulm.
Es ist das Spiel der Superlativen: 13 Siege aus 13 Spielen für den deutschen Meister Brose Bamberg, knapp dahinter kommt Vize-Champion Ratiopharm Ulm, der bei zwei Spielen weniger elf Siege aus elf Partien geholt hat. Die beste Defensive der Liga (Bamberg mit nur 65,3 Gegenpunkten) trifft auf das Offense-Powerhouse aus Ulm (92,3 PpS.), das darüber hinaus aber auch das Rebounding nicht vergisst und mit knapp 38 eingesammelten Abprallern ebenfalls ganz oben steht. Das Trinchieri-Team greift sich zwar „nur“ 35,7 Boards, ist dafür wiederum effektiver in seinen Abschlüssen (51,5 : 50,4 Prozent) – Basketballherz was willst Du mehr?
Während die Mannschaft von Chefcoach Thorsten Leibenath, der seinen Vertrag an der Donau jüngst bis 2019 verlängert hat, bei ihren letzten beiden BBL-Auftritten gegen Braunschweig (77:65) und beim Schwaben-Derby in Tübingen (89:79) doch etwas mehr Mühe hatte, marschierte Brose Bamberg gegen Vechta und Jena mit 29 bzw. 25 Punkten Unterschied souverän zu seinen Siegen zwölf und 13. Am Mittwochabend konnten die Oberfranken dann auch endlich ihre Niederlagenserie in der Euroleague mit einem 85:70-Auswärtserfolg in Tel Aviv durchbrechen. Allen voran Nicoló Melli stellte dabei mit 27 Punkten und 14 Rebounds seine Qualitäten unter Beweis. Auch auf nationalem Parkett ist der bärtige Italiener einer von insgesamt acht Spielern, die in der ausgeglichenen Brose-Offensive zwischen 10,8 und 7,8 Zähler markieren. Bei den Mannen um den „Most Likeable Player“ Per Günther verteilt sich die Angriffslast zwar auf weniger Schultern, doch ist dieses Sextett mit Raymar Morgan und Chris Babb an der Spitze für 17,9 bis 10,8 Punkte pro Partie gut.
Sportliche Momentaufnahme
Dieses von allen Basketball-Interessierten heißblütig erwartete Aufeinadertreffen der beiden deutschen Topteams wird sportlich zunächst weit weniger Folgen haben. Fakt ist aber: Der Sieger dieses Giganten-Duells übernimmt die alleinige Tabellenführung, der Verlierer landet vorerst auf Rang zwei. Der Austragungsort spricht in diesem Fall eindeutig für dem amtierenden Titelverteidiger aus der Domstadt, denn in 16 von 19 Auftritten in der Ratiopharm Arena behielten doe Oberfranken die Oberhand.
Ob Brose Bamberg beim Versuch, die in der Südwestpresse angekündigte Ulmer Wachablösung abzuwehren, auf Kapitän Elias Harris zurückgreifen kann, ist aktuell noch unklar. Bambergs Teamkapitän musste bereits am Mittwoch in Israel kurzfristig aufgrund von muskulären Problemen passen. Seine Energie könnte das Team allerdings gut gebrauchen, denn bei Ulm kommen mit Braydon Hobbs sowie den beiden ehemaligen Bambergern Tim Ohlbrecht und Karsten Tadda drei brandgefährliche Energizer von der Bank, die ihre Mitspieler jederzeit pushen können.