Brose empfängt ungeschlagenen Tabellenführer
Am Sonntag empfängt Brose Bamberg den ungeschlagenen Tabellenführer Ratiopharm Ulm.
Nach der Niederlage gegen München am letzten Spieltag kann Bamberg auch im Falle eines Sieges nicht an den Ulmern vorbeiziehen und müsste auf weitere Ausrutscher hoffen, um die Tabellenspitze zu übernehmen. Davon gab es in dieser Spielzeit wenige. In der Bundesliga hat Ulm noch kein Spiel verloren, dafür ging die TOP FOUR-Qualifikation gegen Ludwigsburg daneben. Im Eurocup schied das Team von Thorsten Leibenath mit 0:6 aus den Top16 aus und hat nun unter der Woche viel Zeit. Zuletzt mussten die Ulmer am 18.03. die Stiefel schnüren. Brose Bamberg – dessen letzten Auftritt in der Euroleague gegen Baskonia Gasteiz Fabian Wenninger auf Telekom Basketball als einen „Schrei nach Pause“ zusammenfasste – absolvierten im gleichen Zeitraum noch zwei Euroleague-Spiele und zeigten sich am Donnerstag in Mailand gut erholt von der Niederlage zwei Tage zuvor. Am Ende setzte sich der deutsche Meister mit 84:76 bei EA7 durch.
Schwere Bedingungen also für die harte Herausforderung, die Brose dennoch mit allem was es hat annimmt. Ulmer Topscorer ist Raymar Morgan mit 19 Punkten. Morgan ist mit diesem Wert nicht nur BBL-Topscorer; fast sechs Rebounds und zwei Assists machen ihn zum effektivsten Spieler der Liga. Der frühere Celtics-Spieler Chris Babb steuert 15,6 Punkte bei. Dem Top-Duo folgen mit Tim Ohlbrecht (fällt verletzt aus), Augustine Rubit und Da’Sean Butler noch drei weitere Spieler, die im Schnitt zweistellig scoren. Point Guard Braydon Hobbs hat viele Alternativen an die er seine 5,8 Vorlagen pro Spiel verteilen kann. Ulm markiert über 90 Punkte im Schnitt. Da fällt es bisher nicht ins Gewicht, dass die gut geölte Angriffsmaschine von Thorsten Leibenath auch über 76 Punkte pro Spiel kassiert. Im Hinspiel blieb Bamberg weit darunter und verlor mit 63:78. Die Trinchieri-Truppe – für die es wiederum das dritte Spiel in sieben Tagen war – hatte der Energie der Ulmer nichts entgegenzusetzen. Topscorer des deutschen Meisters und amtierenden Pokalsiegers war Janis Strelnieks. Auf ihn wird Headcoach Andrea Trinchieri im Spitzenspiel ebenso verzichten müssen wie auf Big Man Elias Harris. Auf Ulmer Seite fehlt Tim Ohlbrecht, der im Hinspiel mit 19 Punkten am erfolgreichsten für seine Farben war.
Andrea Trinchieri: „Ich habe direkt nach dem Sieg in Mailand in meiner Kabinenansprache gesagt, dass wir uns heute freuen dürfen, spätestens morgen aber der Fokus auf dem Spiel am Sonntag liegen muss. Das hätte ich aber eigentlich gar nicht gebraucht. Ich habe eine sehr intelligente Mannschaft, die weiß, wie man sich richtig verhält. Ulm hat eine gute Mannschaft, einen guten Trainer. Sie stehen zu Recht auf Tabellenplatz eins. Wir müssen 40 Minuten konzentriert spielen.“
Mit einem Sieg würde Bamberg nicht nur weiter auf den Spitzenplatz hoffen können, sondern auch in der ewigen Tabelle die Bayer Giants Leverkusen vom zweiten Platz verdrängen.
Nach dem nationalen Gipfeltreffen stehen die beiden letzten Euroleague-Partien auf dem Programm: Unterbrochen von einer Fahrt zur BG Göttingen (2.4.) empfängt Brose Bamberg Darussafaka Dogus mit Brad Wanamaker (30.3.) und Galatsaray Odeabank Istanbul mit Tibor Pleiß (6.4.).