Der Titelverteidiger muss im Münchner Audi Dome bestehen
Für Brose Bamberg steht am Donnerstag das zweite Halbfinalduell mit dem FC Bayern München Basketball an. An Christi Himmelfahrt treten die Oberfranken ab 17:30 in der bayerischen Landeshauptstadt an und wollen dem zu erwartenden Druck des Herausforderers Stand halten.
Dieser wird nach dem aus Bayern-Sicht desolaten 59:82 enorm groß sein. „Wir kennen die Klasse von München. Wer jetzt glaubt, dass es mehr steht als nur eins zu null, der begeht eine echte Sünde. Sie werden das Niveau heben, wir müssen dann noch besser sein als heute“, warnte Brose-Cheftrainer Andrea Trinchieri bereits am Sonntag nach dem ersten Halbfinale vor verfrühter Euphorie und Hochmut.
Defense ist der Serienschlüssel
Am Sonntag zeigten die Brose-Boys um ihren zurückgekehrten Kapitän Elias Harris eine grundsolide Leistung. Diese war zwar vor allem im Angriff nicht fehlerfrei, „aber unsere Verteidigungsleistung hat diese Fehler immer wieder ausgebügelt“, analysierte Trinchieri nach der Schlusssirene. Seine Schützlinge, die die Vorgabe nach einem guten Start in die Serie perfekt umsetzten, übten von Beginn an viel Druck auf den Spielaufbau der Oberbayern aus und provozierten auf diesem Weg insgesamt 17 Ballverluste beim Djordjevic-Team. Der Lohn dieser harten Arbeit sind nur 59 zugelassene Punkte der sonst so offensivstarken „Rothosen“, die im Normalfall einen Schnitt von 86,5 erzielten Punkten vorweisen.
Allen Beteiligten auf Bamberger Seite ist jedoch klar, dass die Bayern-Korbjäger um den früheren Brose-Publikumsliebling Anton Gavek am Donnerstag ihr anderes Gesicht zeigen werden. Dass der Tabellendritte, der im Kalenderjahr 2017 zuhause noch ungeschlagen ist, ebenfalls eine intensive Verteidigung spielen kann, hat der Meister bei seinem letzten Auftritt im Audi Dome am eigenen Leib erfahren: Beim Liga-Rückspiel kamen auch die Bamberger nicht über 59 Punkte hinaus.
Bamberg erwartet Bayern-Reaktion
Die Bamberger sind daher sicherlich gut beraten, sich auch für das zweite Halbfinale auf ein körperbetontes Spiel einer aggressiven Bayern-Mannschaft einzustellen. „Wir müssen wie in Spiel eins von der ersten Sekunde an zeigen, dass wir bereit sind. Wir müssen auch in München die gleiche Intensität an den Tag legen, wie in unserem Heimspiel“, weiß Darius Miller genau, worauf es ankommt. Zusammen mit seinen Teamkollegen legt der US-Forward die volle Konzentration auf dieses Spiel, um sich den ersten Matchball dieser Serie zu sichern.
Dabei ist es egal, was in Spiel eins passiert ist oder wie die Reaktion der Bayern aussehen wird, denn in der Münchner Arena vor gut 6.700 Zuschauern tut sich Brose Bamberg regelmäßig schwer. Von bislang zwölf Spielen konnte der Titelverteidiger lediglich fünf für sich entscheiden – der sechste Sieg soll an Christi Himmelfahrt folgen.