An den Seiten des Grabmals sind nun Szenen aus dem Leben der Kaiserin und des Kaisers dargestellt. Riemenschneider hat bei diesen Darstellungen die jeweilige Bekleidung und die Gerätschaften den zeitlichen Verhältnissen angepasst und die Wallfahrer und Pilger, die zum Kaisergrab kamen, konnten praktisch ihnen vertraute Verhältnisse wahrnehmen. Weiterhin hat der Künstler bei den ersten drei Bildern den Versucher, den Teufel, mit ins Spiel gebracht. Pflugscharprobe Beginnen wir nun zunächst mit der sogenannten Pflugscharprobe, einem Gottesurteil. Wir sehen auf dem Bild links den Kaiser und rechts die Kaiserin. Zwischen beiden steht ein jüngerer Mann, der einen trennenden Part und somit den Teufel darstellt. Was war hier geschehen? Kaiser Heinrich, der ja als Regent viel unterwegs war, wurde eines Tages zugetragen, daß ihm die Kaiserin während seiner Abwesenheiten untreu geworden sein soll. Bei dem Zuträger könnte es sich um den jungen Mann in der Mitte gehandelt haben. Die Kaiserin hat nun ein Gottesurteil über sich ergehen lassen. Sie lief über glühende Pflugscharen und nach der Überlieferung soll sie das unverletzt überstanden haben. Hierzu muß gesagt werden, dass jemand, der über glühende Pflugscharen läuft, Verbrennungen an den Füßen hat. Diese wurden aber verbunden und blieben über die symbolhafte Reihe von 3,6 oder 9 […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Eltmann gedieh unter der Pfandherrschaft der Amtsverwalter auf der Wallburg so weit, dass es 1335, am Dienstage nach Obersten (= Drei Könige), also am 10. Januar 1335, auf Vorschlag des Bischofs Hermann II. durch Kaiser Ludwig dem Bayern (1314-1347) die Stadtrechte verliehen bekam und damit weitere Bedeutung im Obermaingebiet gewann. Durch die Verleihung der Stadtrechte erhielt Eltmann das Recht, ein eigenes Stadtwappen zu führen. Als um 640 zum Schutz gegen die in die Maingegend vordringenden Slawen ein fränkisch-thüringisches Herzogtum gegründet wurde, gewann das Castell Altimoin als wichtiger Grenzstützpunkt am Obermain große Bedeutung. bereits für das 8. Jahrhundert wurde es als fränkisches „castellum munitissimum“ (bedeutet: sehr gut befestigtes Castell) beschrieben. Demnach musste das frühe „Altimoin“ 100 Familien mit ihren Wohnungen bzw. Bauernhöfen umschließen. Weitere Sehenswürdigkeiten in Eltmann sind zum Beispiel die Ölbergkapelle, die Kreuzkapelle, die Stadtpfarrkirche, die Wallburg oder der Wallburgturm. Auch für Wanderungen ist der angrenzende Steigerwald hervorragend geeignet.
Marktplatz 1, 97483 Eltmann
Forchheim ist eine der ältesten Kulturstätten in Nordbayern. Es ist eine merowingische Gründung noch vor dem Jahr 800 und diente als Oststützpunkt der Franken. Bedeutung erhielt Forchheim erstmals, als es im böhmischen Krieg 805 als Etappenhauptstation genutzt wurde. Doch fanden hier auch bis zum Jahre 1149 immer wieder Reichsversammlungen statt. Mit der Gründung des Bistums Bamberg durch Heinrich II. war Forchheim ein Teil Bambergs geworden und diente als Südfestung. Der Heilige Otto (1102-1139), Bischof von Bamberg, hat hier sein „Steinernes Haus“ und die Marienkapelle errichten lassen. Im Markgrafenkrieg 1552 wurde die Stadt geplündert, im 30jährigen Krieg wiederholt belagert, aber nie eingenommen. Wirtschaftlich bedeutend war Forchheim wegen seiner Erzgießereien. Heute hat Forchheim eine der schönsten Altstädte Bayerns zu bieten. Vor allem der Rathausplatz und sein rechteckiger Giebelbau mit Uhrtürmchen lässt einen über die Fachwerkkunst staunen. Die Pfarrkirche St. Martin Auch die erste Pfarrkirche von Forchheim geht auf eine merowingische Gründung zurück, sie wurde 890 zu ersten Mal auf einer Urkunde erwähnt. Geweiht ist sie dem Heiligen Martin, er ist der Nationalheilige der Franken. Der Baustil ist grundsätzlich gotisch, die Kirche steht aber noch auf romanischen Grundfesten. Zur Pfarrei gehört ein von Lupold von Bebenburg gegründetes Kollegialstift. Die Pfalz Es ist sehr […]
Hauptstraße 24, 91301 Forchheim
Die Mönche auf dem Michaelsberg haben nachweislich bereits im Jahr 1122 Bier gebraut, sie brauchten ja eine kräftigende, flüssige Nahrung zum Überwinden der Fastenzeit, da die Aufnahme fester Nahrung während dieser Zeit untersagt war. Der Eingang zum Brauereimuseum Das Kloster wurde im Jahr 1803, im Zuge der Säkularisierung, aufgehoben. Heute sind darin ein Altersheim und zwei Gaststätten untergebracht. In den Räumen der ehemaligen Brauerei befindet sich das Fränkische Brauereimuseum mit Exponaten aus der Bamberger Braugeschichte, sowie der des näheren und weiteren Umlandes. Zu empfehlen ist auch ein Spaziergang auf die Terrasse des Michaelsberges, von der aus man einen wunderschönen Blick auf die Altstadt hat. Aus Liebe zur Brautradition gründeten einige Braumeister 1979 den Förderverein „Fränkisches Brauereimuseum in der Bierstadt Bamberg“. Schließlich hat der Landkreis Bamberg die größte Brauereidichte der Welt aufzuweisen und wo sonst wäre solch ein Museum wohl besser beheimatet als in einem dicht besiedelten Brauereitraditionsgebiet. Über viele Jahre hinweg sammelte man engagiert Exponate aus dem Brauereihandwerk im fränkischen Raum. Bereits die Eingangshalle des Museums entführt einen in das Herzstück einer Brauerei, nämlich in ein altes Sudhaus mit Sudkessel und Läuterbottich. Auf dem Weg in die unteren Gewölbe sieht man auf einer beleuchteten Schautafel den Werdegang des Bieres. Aber […]
Michelsberg 10f, 96049 Bamberg
An der Verbindungsstraße zwischen Litzendorf und Geisfeld liegt der wohl schönst keltische Friedhof Oberfrankens. Von den ursprünglich mehr als 50 Grabhügeln liegen noch 33 im angrenzenden Wald. Die Hügel waren Grabmonumente frühkeltischer Bauern, deren Größe und Ausstattung die soziale Stellung der Verstorbenen anzeigen. Einige Hügel erreichten eine Höhe von 4 m und wurden von einer Steinstele gekrönt. Der Hügelfuß, der bis zu 25 m Durchmesser betragen konnte, war von einem Steinkranz umgeben, um eine Grenze zwischen den Lebenden und den Toten zu markieren. Als der Friedhof um 700 v. C. angelegt wurde, weihte man ihn wohl mit einem kleinen Heiligtum ein, das aus zwei konzentrischen Kreisgräbern bestand. Während des 7. Jahrhunderts v. C. verbrannte man die Toten am Bestattungsplatz auf einem Scheiterhaufen und setzte die Asche-Urnen in den geräumigen hölzernen Grabkammern bei, die man als Wohnung der Toten verstand. Zahlreiche Keramikgefäße, in denen sich auch Speise und Trank für ein Gastmahl mit verstorbenen Ahnen im Jenseits befand, sowie ein wenig persönlicher Bronzeschmuck vervollständigten die Grabausstattung. Nur den Häuptlingen legte man die seltenen Schwerter als Zeichen ihres Ranges in das Grab. Während des 6. Jahrhunderts v. C. ging man zur Körperbestattung über, wobei in viele der bereits vorhandenen Hügel erneut Gräber […]
Staatsstraße Litzendorf - Geisfeld, 96123 Litzendorf
Wir verlassen den Dom und ein kurzer Blick fällt noch zurück auf das Diözesanmuseum, in dem Reste des Domschatzes, der Sternenmantel Kaiser Heinrichs, sowie weitere, sakrale Gegenstände ausgestellt sind. Am Langhaus des Domes fällt sofort das Fürstenportal auf, das von den insgesamt vier Portalen am schönsten ausgestaltet ist. Im Trichtergewände stehen die Apostel auf den Schultern der Propheten und im Tympanon ist das Jüngste Gericht zu sehen. In der Mitte sitzt Jesus, der Weltenrichter, vor ihm steigen die Menschen aus den Gräbern. Links von Jesus befinden sich die Seligen, die in den Himmel kommen, rechts kann man die Verdammten erkennen, die vom Teufel mit einer Kette in die Hölle gezogen werden. Die Verdammten, unter denen sich auch ein Bischof, ein König und ein reicher Mann mit Geldsäckel befinden, lachen zwar, es ist aber ein schmerzliches Lachen. Auf ein Detail sei aufmerksam gemacht. Der König hinter dem Teufel macht zu diesem mit der rechten Hand eine Malefiz-Abwehrgeste, welche ihm aber nichts nützt, auch er muß in die Hölle einfahren. Auch an diesem Portal ist ein Übergang in den Stilrichtungen zu erkennen. Von links nach rechts zieht sich der Wechsel von der Romanik zur Gotik hin. An beiden Seiten des Fürstenportals befinden […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Wir verlassen jetzt den Kranen und gehen über die Fischstraße zum Grünen Markt, den man als Mittelpunkt des städtischen Lebens bezeichnen kann. In früherer Zeit wurde hier das grüne Gemüse verkauft. Ein kleiner Brunnen vor dem Kaufhaus Karstadt erinnert an die Marktfrauen, die hier ihre Waren feilboten. Ein markanter Punkt ist natürlich der „Gabelmann“, der prädestinierte Treffpunkt von Bamberg. Ursprünglich stand hier ein fahnentragender Brunnenmann, vermutlich der Ritter St. Georg, dann wurde im Jahr 1698 der Neptunsbrunnen geschaffen und der Dreizack, den die Figur in der linken Hand hält, wurde umgangssprachlich zur Gabel und so erhielt der Wassergott Neptun seinen besonderen Namen in Bamberg. Zum Platz des „Gabelmannes“ sei noch angemerkt, daß sich hier der frühere Pranger befand. An einem Schandpfahl wurden Missetäter angekettet und dem Gespött der Leute ausgesetzt. Es handelte sich also um eine der frühen Gerichtsstätten für die sog. „kleine Kriminalität“.
Grünen Markt, 96047 Bamberg
Direkt am Mühlgraben gegenüber von Schloss Geyerswörth befinden sich mehrere Gerberhäuser. Die Gerber zählen in Bamberg zu den ältesten Handwerkern, sie wurden bereits 1306 schriftlich nachgewiesen. Es gab sowohl Weissgerber als auch Rotgerber. Die Weissgerber stellten feine Ledersachen, wie Handschuhe, her, die Rotgerber produzierten die gröberen Ledersachen. Auf den langen Holzbalkonen und auf den Trockenböden wurden die gegerbten Felle und Häute zum Trocknen aufgespannt. Heute betreibt man das Handwerk der Gerberei mit chemischen Wirkstoffen, damals nutzte man vor allen Dingen Lohe, also Baumrinden, in die die gesäuberten Tierfelle eingelegt wurden. Hierfür wurde gemahlene Baumrinde, meist von Eichen, zusammen mit Wasser in die Lohgruben eingelassen und immer wieder erneuert. Erst nach einem Zeitraum von bis zu drei Jahren konnten die Felle getrocknet werden.
Kleberstraße 27, 96047 Bamberg
Einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt bietet der Geyerswörthsteg. Auf der einen Seite blickt man auf das Alte Rathaus, die andere Seite lässt einen die erhaltenen Mühlen von Bamberg überblicken. Einst gab es in Bamberg drei Mühlenviertel. Die Fischmühlen stehen heute nicht mehr, nur die Unteren und die Oberen Mühlen sind erhalten. Das Mühlwesen in Bamberg wird bereits 973 schriftlich erwähnt, die Unteren Mühlen mit der Brudermühle existieren sicherlich schon seit dem 11. Jahrhundert an dieser Stelle. Selten wurde hier nur Mehl gemahlen, in einer katholischen Stadt wie Bamberg waren auch etwa pflanzliche Öle gefragt. Bis ins 18. Jahrhundert durfte man in den Fastenzeiten vor Ostern und Weihnachten nämlich keine tierischen Fette zu sich nehmen, also auch keine Butter. Gebacken und gekocht wurde also nur mit Öl. In späterer Zeit wurden die Mühlen dann auch zur Stromerzeugung oder als Schleifmühlen genutzt. Bamberger Firmen – wie etwa Rupp + Hubrach – haben hier ihre Anfänge. Heute befinden sich in den alten Mühlen oft noch kleine Wasserkraftwerke, sonst aber werden sie als Wohnhäuser, Studentenwohnheime, Hotels und Restaurants genutzt
Geyerswörthsteg, 96047 Bamberg
Der zentrale Platz in der Bamberger Fußgängerzone ist der Grüne Markt. Dort finden sich Kaufhäuser, der Gabelmann, die Martinskirche, Cafés und Restaurants, sowie natürlich Marktstände mit allem, was die jeweilige Jahreszeit an frischem Obst und Früchten hergibt. Wer ein Faible für Mundart hat, kann hier am ehesten den Bamberger Dialekt studieren, so mancher Neu-Bamberger ist an „Rodarum“, „Gelbarum“ und „Örpfeln“ gescheitert. Die Übersetzung liefern wir auf Anfrage…
Grüner Markt, 96047 Bamberg
Neben Forchheim zählt Hallstadt zu den ältesten Ortschaften in der Region. Der Legende nach soll der Franken-Apostel Kilian dort um das Jahr 654 nach Christus gepredigt haben. Die erste urkundliche Erwähnung als Königshof, des fünf Kilometer nördlich von Bamberg gelegenen Ortes, findet sich zwischen 741 und 747. In einer Urkunde Karls des Großen von 805 lässt sich die Bedeutung Hallstadts als Etappenstation gegen die Wenden herauslesen, weshalb die Vermutung nahe liegt, dass sich eine der 14 Slawenkirchen Karls hier befand. Im Jahre 1007 schenkte Kaiser Heinrich ?? Hallstadt an Bamberg und 1013 wurde die Pfarrei von Würzburg losgelöst und zur Oberpfarrei ernannt. Die wechselvolle Geschichte des Ortes spiegelt sich auch in dem Einfall der Hussiten (1430) und in der Niederbrennung durch den Schwäbischen Bund (1525) wieder. Das Stadtrecht selbst geht lediglich erst auf das 1954 zurück. St. Kilian Die katholische Pfarrkirche St. Kilian, deren heutiger Bau dem der Nürnberger Frauenkirche sehr ähnelt, war wahrscheinlich eine jener 14 Slawenkirchen Karls des Großen. Aufgrund zahlreicher Umbauten beinhaltet sie Elemente vom 14. bis zum 20. Jahrhundert. Die letzte, 1933 vorgenommene Baumaßnahme, hatte die Verlängerung der gotischen Hallenkirche zum Ziel und zerstörte damit die ursprünglich schöne Fassade. Die Ausstattung im Innern stammt überwiegend aus […]
Mainstraße 2, 96103 Hallstadt
In den Jahren 1102 bis 1139 war Otto der Heilige Bischof von Bamberg. Er blieb aber auch nach dieser Zeit dem Kloster Michaelsberg eng verbunden und ist dort schließlich auch im Chor der Kirche begraben worden. Bischof Otto d. Hl. gilt als einer der „Väter“ des Wormser Konkordats von 1122, mit dem der Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst beigelegt wurde. Bei diesem Streit ging es darum, wer das Recht hatte, die Bischöfe einsetzen zu dürfen. Die Urkunde des Wormser Konkordats wurde von Otto mit den Worten abgeschlossen: Er gab dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Bischof Otto führte auch Missionsreisen durch. So auch in den Jahren 1124 und 1127 nach Pommern. Er trug deshalb auch den Beinamen „der Pommernapostel“. Otto der Heilige wurde später bei Schmerzzuständen angerufen und hier insbesondere bei Hundebissen. Auch zur Linderung oder Heilung anderer Krankheiten mußte und muß noch heute der Heilige Otto herhalten. Man hat in dem Grabmal eine Öffnung angebracht, durch die sich kranke Leute zwängen können. Es herrscht hier die Auffassung, daß man beim Durchkriechen von Rückenleiden befreit wird oder sie erst gar nicht bekommt. Interessanterweise gibt es in Österreich ein ähnliches Vorgehen. Im Ort St. Thomas, in […]
Michelsberg 10, 96049 Bamberg
Wie alle im Bereich des Überschwemmungsgebiets der Insel liegenden Teile der Stadt war der Heumarkt früher ursprünglich im wesentlichen ein See. Die erste Stadtmauer Bambergs verlief in diesem Bereich von Süden her durch den Bereich des Burgershofes kommend, im Bereich des heutigen Heumarktes nach Osten abknickend weiter in die heutige Fleischstraße hinein. Die Außenwand des Jesuitenkollegs zur Fleischstraße markiert noch heute den Verlauf der Mauer ebenso wie der alte Turm im Burgershof. Wie die Bezeichnung widerspiegelt, bestand die Bedeutung des Platzes in der Funktion des Handelsortes für Heu. Also eine wichtige, zentrale Handelsfunktion. Bereits im vergangenen Jahr wurde einiges für eine bessere Aufenthaltsqualität am Heumarkt getan: Fünf Feldahornbäume und drei großkronige Platanen wurden gepflanzt, Sitzbänke vor der Mauer neben dem Cafe und an der Botero-Skulptur errichtet. Der kolumbianischen Künstler Botero hatte bis Anfang 1999 insgesamt 15 Bronze-Figuren im Stadtbereich ausgestellt. Die Kunstwerke waren in Bamberg sehr umstritten, viele konnten sich mit der drallen Fülle der hauptsächlich weiblichen Körper nicht anfreunden. Eine Bürgerinitiative versuchte, Gelder für einen Ankauf der Europa zu bekommen, und letzten Endes reichte es für eine Botero-Figur, die „Frau mit Frucht“, die nun am Heumarkt steht.
Heumarkt, 96047 Bamberg
Bereits im 9./10. Jahrhundert wurde die Gegend um Hollfeld erschlossen. Erstmals wurde der Name in einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. 1017 genannt. Das Dokument bezeugt die Übereignung des Ortes an das Bistum Bamberg. 1329 erfolgte die Stadterhebung, was auf eine frühe wirtschaftliche Bedeutung hinweist. Hollfeld war auch ein äußerer Stützpunkt Bambergs gegen das markgräfliche Bayreuth. 1803 wurde Hollfeld im Zuge der Säkularisierung Bayern zugeschlagen. Der Name Hollfeld stammt von dem Begriff „Holl“=Quelle, da auf den Hochflächen der fränkischen Schweiz Quellen sehr selten waren. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Die Ursprünge dieser Kirche reichen ins 11./12. Jahrhundert zurück. 1778 bis 1781 folgte allerdings aufgrund der Baufälligkeit der mittelalterlichen Kirche ein barocker Neubau. Die Ausstattung ist größtenteils einheitlich und aus der Zeit des Baus. Nur drei Altäre aus der Dominikanerkirche in Bamberg sind dort zusätzlich zu finden. Der Gangolfs-Turm Der 33 Meter hohe Turm der Gangolfskirche ist das Wahrzeichen der Stadt. Der viereckige Turm mit hölzernem Wehrgang und Türmerwohnung war ursprünglich ein Befestigungsturm. Aus Geldmangel wurde er zum Kirchenturm umfunktioniert. Die angebaute Kirche wird heute als Ausstellungsraum genutzt. Das Gebäude stammt aus dem 18 Jahrhundert, geht aber in seinen Ursprüngen zurück auf das 11. Jahrhundert. Die Salvatorkirche Diese 1704 von Johann Ludwig Dientzenhofer […]
Marienplatz 18, 96142 Hollfeld
Ein besonderes Bamberger Kleinod (in spe) ist die Johanniskapelle am Stephansberg. Nach 200 Jahren Verfall und Fremdnutzung bemühen sich die Bürger nun um eine Restaurierung und Nutzung als Kulturzentrum. Nach vermuteten Vorgängerbauten aus den Anfangszeiten des Christentums wurde die Kapelle im 14. Jahrhundert gebaut. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde sie 1343. Sie war die Pfarrkirche am Stephansberg und diente den Bürgern als Gemeindegotteshaus, nachdem die Stephanskirche als Stiftskirche nicht für eine solche Nutzung ausgelegt war. Im Barock restaurierte man die Kapelle und stattete sie reichlich aus. Eine Wende brachte die Säkularisation – die Gemeindeglieder wurden der Oberen Pfarre zugeschlagen, die Johanniskapelle verlor ihre Funktion. 1804 wurde die Ausstattung versteigert, der Kirchenraum profan genutzt. Später verwendete man die Räumlichkeiten als Bierkeller der Brauerei „Zum Steinernen Haus“. Der gesamte Stephansberg mit seinen Kellergewölben wurde im Zweiten Weltkrieg für kriegswichtige Produktion genutzt, die Kapelle wurde miteingebunden. In und unter ihr baute die Firma Wieland Feuerleitsysteme für Flugzeuge. Die Umbauten brauchten drei Stockwerke und brachten viele weitere Einbauten in den Kirchenraum mit sich – er ist heute kaum mehr als solcher zu erkennen.
Stephansberg, 96049 Bamberg
Wir stehen nun vor dem Kaiserdom, der neben den Domen in Mainz, Speyer und Worms eines der ehrwürdigsten Denkmale des Mittelalters darstellt. Geweiht ist der Dom dem Hl. Petrus und St. Georg. Wie anfangs schon erwähnt, hat Kaiser Heinrich bereits im Jahr 1004 mit einem Dombau begonnen. Dieser erste Dom brannte dann im Jahr 1081 nieder, der Folgebau wurde im Jahr 1185 ebenfalls durch einen Brand zerstört. In den Jahren 1215 bis etwa 1250 (endgültige Fertigstellung) erfolgte der dritte Dombau, wobei man sich wieder an die ursprüngliche Grundform des alten Heinrichsdomes hielt. Die genannte Bauzeit stellt auch einen Übergang in der Stilrichtung dar, nämlich von der Romanik zur Gotik.
Domplatz, 96049 Bamberg
Wir kommen nun zum Kaisergrab, in dem Heinrich und Kunigunde zur letzten Ruhe gebettet sind. Zunächst jedoch noch einige Anmerkungen zu Heinrich II. Er wurde 1002 zum deutschen König und im Jahr 1014 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gewählt. Bamberg war während seiner Regentschaft die Hauptstadt des Reiches, wobei natürlich gesagt werden muß, daß die früheren Herrscher fast permanent in ihrem Reich unterwegs waren und in den jeweiligen Pfalzen Hof hielten. Im Jahr 1024 verstarb Heinrich in seiner Pfalz Grona bei Göttingen im Alter von 51 Jahren. Die Kaiserin zog sich nach dem Tod ihres Gemahls in das von ihr gestiftete Kloster Kaufungen bei Kassel zurück und verstarb im Jahr 1033. Die Ehe der beiden war kinderlos und als Erben hat Heinrich die Kirche eingesetzt. Die Heiligsprechung Heinrichs erfolgte im Jahr 1146, die der Kunigunde im Jahr 1200.Das Kaisergrab ist von dem Würzburger Künstler Tilman Riemenschneider geschaffen worden. Riemenschneider erhielt dazu den Auftrag von Bischof Groß von Trockau und die Fertigungszeit erstreckte sich von 1499 bis 1513. Bei dem verwendeten Material handelt es sich um gelblichen Treuchtlinger Juramarmor. Der Künstler hat oben auf der Deckplatte das Kaiserpaar im Krönungsornat dargestellt, wobei allerdings eine Besonderheit festzustellen ist. Normalerweise […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Ungefähr in der Mitte des Kaulbergs, oberhalb der Oberen Pfarre, steht das ehemalige Kloster St. Theodor, das die Karmeliten nach Übergabe des Klosters in der Innenstadt an die Jesuiten Ende des 16. Jahrhunderts erhielten. Der Bau selbst wurde während der Regierungszeit von Bischof Otto I. begonnen (1102 – 1139). Unter Bischof Eberhard II. (1146 – 1170) wandelte man das Kloster aus politischen Gründen in ein Zisterzienserinnenkloster um. Seit dem 14. Jahrhundert zeichnete sich der Niedergang des Klosters ab, während der Reformationszeit wurde es 1554 schließlich aufgelöst. Am 17. März 1589 vollzog sich dann der Umzug der Karmeliten in das leerstehende Gebäude. Die Zeit der Säkularisation brachte die erneute Auflösung des Klosters im Jahr 1803. Knappe 100 Jahre später, am 2. November 1902 kauften die Karmeliter das Kloster von der Stadt Bamberg zurück. Unter den Nazionalsozialisten wurde vergeblich versucht, das Kloster 1941 erneut aufzulösen. Bevölkerung und Bischof retteten die Karmeliter. Die Kirche erscheint als Barockbau, jedoch sind große Teile des Mauerwerkes noch mittelalterlicher Herkunft. Die ehemalige Westfassade beherbergt das älteste Kirchenportal Bambergs und dokumentiert die Einordnung als eines der wichtigsten romanischen Zeugnisse der Stadt. Ebenfalls ein Kunstwerk ist die Renaissancefassade im Osten. Der Kreuzgang liegt etwa 5 m über dem Bodenniveau […]
Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg
Der Katzenberg stellt die Verbindung zwischen Sandgebiet und Domberg her. Der Name „Katzenberg“ ist auf die früheren Geschütze, die Feldschlangen und Feldkatzen, die zur Verteidigung der Domburg dienten, zurückzuführen. Auf der rechten Seite finden sich einige der schönsten Bürgerhäuser der Stadt. Bemerkenswert ist das Haus Nr. 2, das ein lateinisches Chronogramm aus der Zeit kurz nach dem Dreissigjährigen Krieg beinhaltet: PAX HVIC DOMVI SALVS VIVENTIBVS ET HABITANTIBVS IN EA: „Friede sei diesem Haus und Heil den Menschen, die in ihm leben und wohnen“ Entnimmt man der Inschrift die lateinischen Zahlzeichen, ergibt sich das Jahr der Inschrift: X + VI + C + D + MVI + LV + VI + V + I + V + I + I + V + I 10 + 6 + 100 + 500 + 1006 + 55 + 6 + 5 + 1 + 5 + 1 + 1 + 5 + 1 = 1702 Das Haus, auch bekannt als Scheiner’s Gaststuben, besitzt im Obergeschoss wertvolle Stuckdecken mit Akanthus- und Muschelwerk, die Johann Jakob Vogel zugeschrieben werden. Die Hausnummer 5 war bereits im Mittelalter (12. Jh.) eine Stätte der Lederherstellung und -verarbeitung. Die bereits erwähnten Scheiner’s Gaststuben beherbergten lange Zeit ein überregional bekanntes […]
Katzenberg, 96049 Bamberg
Die Gemeinde Kirchehrenbach gehörte vor 1000 Jahren einer unbekannten adeligen Grundherrschaft. Eine erste urkundliche Erwähnung Kirchehrenbachs erfolgte 1089. Später geben sich die Kirchehrenbacher eine erste Dorfordnung. Kurz danach ist die Existenz einer Schule urkundlich gesichert. Schon im Jahre 1500 wurde der Chor der Vorgängerkirche des heutigen Gotteshauses gebaut. Im 16. Jahrhundert verfügt Kirchehrenbach de facto über die Rechte des Marktes. Auch wird der Kirchturm aufgestockt und erhält seine heutige Gestalt. Im Jahre 1624 wohnten 726 Einwohner in 137 Häusern. Damit gehört der Ort zu den größten im Hochstift Bamberg. Pfarrkirche St. Bartholomäus Der barocke, nach Süden gerichtete Kirchenbau aus unverputzten Sandsteinquadern liegt auf einer sanften Erhöhung inmitten des Ortes; er umfasst ein einschiffiges Langhaus zu drei Fensterachsen und einen gering eingezogenen Chor mit dreiseitigem Schluss. Durch eine Freitreppe erschlossen, erhebt sich die Fassade monumental in drei Geschossen. Im Giebelfeld prangt das Wappen des Bamberger Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim; in den Seitennischen stehen die Sandsteinfiguren des Heiligen Bartholomäus und Katharina. Im Winkel zwischen dem mittelalterlichem Turm und dem barocken Chor ist die einstöckige Sakristei eingefügt. Das Walberla Bekannt ist Kirchehrenbach auch für sein „Walberla. Selbst das „Hohle Loch“ hat seine eigene Geschichte. So soll am Osthang des Walberlas, ein riesengroßer […]
Hauptstr. 53, 91356 Kirchehrenbach