Die Fischerhäuser auf dieser Regnitzseite haben die Bezeichnung „Klein Venedig“ erhalten. Die meisten dieser Häuser weisen lange Holzbalkone auf. Dort wurden die Netze und Fischereigeräte getrocknet, denn Wiesen vor den Häusern waren ja nicht vorhanden. Es stellt sich die Frage, ob diese Häuser, die ja unmittelbar am Fluß stehen, nicht hochwassergefährdet waren oder sind? In früherer Zeit ja, denn die Regnitz war ein sehr lebendiger Fluß, der oft Hochwasser führte und viele Überschwemmungen in der Stadt verursachte. Gerade am Kranen und in dessen näherem Bereich kann man an manchen Häusern Hochwassermarken sehen, die teilweise mannshoch eingelassen sind. Eines der schlimmsten Hochwasser erlebte Bamberg im Jahr 1784. Ein fürchterlicher Eisgang zerstörte die gesamte Untere Brücke und riss die Brückenbogen mit sich. Von den Statuen auf der Brücke blieb nur die Kaiserin Kunigunde übrig, die genau hinter dem Alten Rathaus stand und von diesem geschützt wurde. In der heutigen Zeit gehören Hochwasser der Vergangenheit an. Man hat im Stadtteil Bug, also flußaufwärts vor dem Stadtbereich, ein Wehr gebaut, das bei Hochwasser geschlossen wird und nur die normale Wassermenge durchläßt. Das überschüssige Wasser fließt über einen Seitenkanal in den rechten Regnitzarm, der hier gleichzeitig ein Stück des Main-Donau-Kanals darstellt. Dort sind die Ufer […]
Fischerei 31, 96047 Bamberg
Fünf Kilometer südöstlich von Lichtenfels befindet sich das ehemalige Zisterzienserkloster Langheim. Seine Anfänge gehen auf das Jahr 1132 n. Chr. zurück und sind untrennbar mit dem Namen des Heiligen Otto verbunden. Nachdem die Bamberger Ministerialen, die Gebrüder Hermann, Wolffram und Gundeloch jenes Gebiet schenkten, legte Otto am 1.08.1032 den Grundstein für Kloster und Kirche. Chronik der Abtei Auch die Geschlechter der Meranier, Orlamünder und Truhendinger betätigten sich als große Stifter, weshalb die Kirche Ottos im Jahre 1154 geweiht werden und die folgenden Klostergebäude wahrscheinlich um 1193 vollendet werden konnten. Ein Ablassbrief von 1289 und immense Schenkungen im 13. Jh. legen die Vermutung eines neuen Kirchbaus nahe. Die folgenden Jahrhunderte sind von Zerstörungen des Klosters geprägt: Erst verwüsten die Hussiten die Abtei im Jahre 1429, dann die Bauern und ihre Verbündeten und schließlich kommt es 1632 zu Zerstörungen im Schwedenkrieg. Von 1652-1658 führte der Abt des Klosters, Moritz Knauer, Wetterbeobachtungen durch, die die Grundlage für den 1701 erschienenen Hundertjährigen Kalender bildeten. Die barocke Umgestaltung des Klosters begann gegen Ende des 17. Jh. und basierten womöglich auf Plänen Joh. Dientzenhofers und B. Neumanns. Ersterer orientierte sich dabei an der Zisterzienserabtei Ebrach, zweiter an Pommersfelden. Ein 1802 gelegter Brand zerstörte große Teile des […]
Klosterlangheim, 96215 Lichtenfels
Von der steinernen Brüstung des Rosengartens aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf das Sandgebiet und auf das Kloster Michaelsberg, eine ehemalige Benediktinerabtei aus dem Jahr 1015, gestiftet vom ersten Bamberger Bischof Eberhard und gefördert von Kaiser Heinrich II. Die Benediktiner bauten ihre Klöster vornehmlich auf Bergen oder Anhöhen, und so wurde auch das Bamberger Kloster auf einem der sieben Hügel errichtet. Die Anlage befindet sich nun nördlich des Domes und nach alter Auffassung wohnt oder herrscht im Norden das Böse. Deshalb musste für das Kloster ein starker Schutzpatron ausgewählt werden, der sich bereits im Kampf mit dem Bösen bewährt hatte, in diesem Fall der Erzengel Michael. Interessant ist nebenbei noch, daß um den Dom als Mittelpunkt vier Kirchenanlagen in Kreuzform über Bamberg verteilt sind. Das Kloster beherbergte auch eine berühmte Schreibschule und unter Abt Frutolf wurde eine Weltchronik erstellt.
Michelsberg 10, 96049 Bamberg
Steht man am Kranen, so fallen einem gleich die beiden eisernen Kräne auf, mit denen früher die ankommenden Schiffe be- und entladen wurden. Ein Hafen ist das wirtschaftliche Zentrum einer Stadt und als solches können wir uns den Kranen einst vorstellen. Im Jahre 1156 vergab Kaiser Friedrich I. Barbarossa an Bamberg das Stapelrecht. Von dem Zeitpunkt an musste jedes Schiff, das durch Bamberg fuhr, anhalten und seine Waren drei Tage lang in der Stadt zum Verkauf anbieten. Besucher Bambergs sollten hier am Kranen aber auch innehalten, um den Blick über die Altstadt zu genießen. Sowohl die Domtürme, als auch das Kloster Michael sind hier zu sehen. Gleichzeitig befindet sich hier das alte Bamberger Schlachthaus. An dessen Vorderfront ist ein steinerner Bulle angebracht. Heute befindet sich darin ein Teil der Bamberger Universitätsbibliothek.
Am Kranen, 96047 Bamberg
An dieser Stelle sei noch auf eine Besonderheit hingewiesen, die man als Besucher zunächst nicht erkennen wird: den wahrscheinlich ältesten Kreuzweg ganz Deutschlands aus dem Jahr 1500. Dieser wurde von dem begüterten Bamberger Bürger Heinrich Marschalk von Rauheneck gestiftet und führt von der Elisabethenkirche im Sandgebiet bis zur Kirche von St. Getreu, die sich neben dem Michaelsberg befindet. Der Stifter soll genau die Schritte vom Pilatushaus bis nach Golgatha gezählt und auf den hiesigen Kreuzweg übertragen haben. Ein Teil dieses Weges führt nun unterhalb des Rosengartens bergwärts.
Obere Sandstraße, 96049 Bamberg
Funde aus der Stein- und Bronzezeit weisen auf frühe Anfänge menschlicher Besiedelung im Kronacher Land hin. Bei der Heunischenburg an der Grenze des Kronacher Stadtteils Gehülz zum Mitwitzer Gemeindeteil Burgstall handelt es sich um teilrekonstruierte Abschnittsbefestigungen einer urnenfelder- zeitlichen Garnison. Aufgrund der von 1983 bis 1987 in Landkreis-Trägerschaft durchgeführten archäologischen Untersuchung gilt die Heunischenburg als eine der ältesten Steinbefestigungsanlagen Europas nördlich der Alpen. Die Stadt Kronach wurde 1003 erstmals urkundlich erwähnt. Die Bedeutung der Stadt war durch ihre Lage am Zusammentreffen der Frankenwaldtäler und die Nähe des Maintals bestimmt. Die Stadt wurde auf der Bergzunge zwischen den Flussläufen angelegt, wobei die älteste Siedlung an der Kronach lag, wovon der der Name Crana abgeleitet wurde. Kronach besitzt eine turbulente Geschichte. Bereits im Jahre 1003 wurde die Burg Crana (an der Stelle der Feste Rosenberg) von Ihrem eigenen Hausherrn Heinrich von Schweinfurt in Brand gesteckt, der auf der Flucht vor dem damaligen Kaiser Heinrich II. war. Letzterer verhinderte jedoch eine vollständige Zerstörung der Siedlung, der sich im Jahre 1022 für längere Zeit in Kronach aufhielt. Ab 1122 gehörte Kronach zum Hochstift Bamberg, das auch bis 1803 die Landesherren der Stadt stellte. Im Dreißigjährigen Krieg musste Kronach schwere schwedische Angriffe überstehen, wurde jedoch […]
Marktplatz 5, 96317 Kronach
Die Stadt Kulmbach hatte eine bewegende Geschichte. 1806 besetzten mit Napoleon verbündete bayerische Truppen Kulmbach. Die Plassenburg diente fortan, bis 1928, als Lazarett, Zwangsarbeiterhaus, Zuchthaus und Kriegsgefangenenlager. Die französische Besetzung Kulmbachs dauerte bis 1810. Dann wurde Kulmbach in das Königreich Bayern eingegliedert. Spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war der Fortschritt in Kulmbach nicht mehr aufzuhalten. 1846 wurde der Bahnhof errichtet; 1849 erfolgte der Anschluss Kulmbachs an die Ludwig-Süd-Nord-Eisenbahn. 1850 wurde die „Mechanische Baumwollspinnerei“ gegründet. Die Kulmbacher Malze und das Kulmbacher Bier entwickelten sich zu den wichtigsten Feldern der heimischen Wirtschaft. 1928 wurde die Plassenburg, zuletzt Zuchthaus, aufgrund einer Initiative des Vereins „Freunde der Plassenburg“ einer würdigeren Nutzung zugeführt. Von nun an fanden regelmäßig Kunstausstellungen statt. Der 29. Juli 1939 In Kulmbach ein historischer Tag, der aus der Stadtgeschichte nicht mehr wegzudenken ist: Das erste Kulmbacher Bierfest wurde in einem Zelt auf dem Marktplatz eröffnet! Initiatoren waren damals die Stadt Kulmbach und die vier Kulmbacher Brauereien EKU, Mönchshof, Reichel und Sandler. Sie wollten damit den Ruf der „Bierstadt Kulmbach“ und die hervorragende Qualität des Kulmbacher Bieres publik machen. Seitdem findet jedes Jahr einmal die Kulmbacher Bierwoche statt. Nur während des Krieges wurde das Bierfest unterbrochen und 1952 fiel es […]
Marktplatz 1, 95326 Kulmbach
Durch die Goldene Pforte, vorbei an den fränkischen Baudenkmälern Vierzehnheiligen und Kloster Banz, gelangt man in das Obere Maintal, inmitten dessen die typische fränkische Stadt Lichtenfels liegt. Einst markgrafischer Schweinfurter Besitz wird sie 1113 zum ersten Mal erwähnt. Wenn man durch die mächtigen Tortürme den Stadtkern betritt, fühlt man sich sofort ins Mittelalter zurückversetzt. Die Korbstadt Bereits 1231 wurde Lichtenfels durch Herzog Otto von Meranien zur Stadt erhoben. Rathaus, Floriansbrunnen, Stadtkirche und Stadtschloss zeugen von einer reichen Historie. Ganz offiziell darf sich Lichtenfels als „Die deutsche Korbstadt“ bezeichnen. Bereits seit dem 19. Jahrhundert werden wirtschaftlich Beziehungen bis nach Amerika unterhalten, denn in dieser Stadt dreht sich alles um den Korbhandel: Die einzige Staatlichen Fachschule für Korbflechterei befindet sich hier, der jährlich stattfindende Korbmarkt (immer am 3. Sonntag im September) ist weit über die Stadtgrenzen hinaus berühmt. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt stammt – nach einer nicht gesicherten Nachricht von 1257 – von Baumeister Daniel Stein. Die Weihe erfolgte im Jahre 1487, der Bau zog sich jedoch wesentlich länger hin. Über dem schweren Langhausdach und dem schlankeren Chor wird das Gebäude von einem wehrhaften Turm beherrscht, dessen fünf Spitzen ihm einen mächtigen Höhendrang verleihen. Dieser ist in drei Geschosse untergliedert: Im Erdgeschoss […]
Marktplatz 1 + 5. 96215 Lichtenfels
Erstmals wurde der Ort Lisberg Ende des 8. Jahrhunderts erwähnt, unter dem Namen Elitzberg. Zum Ort gehört eine Burg, die Ganerbenburg aus dem 12. Jahrhundert. Die Gemeinde Lisberg bestehet jedoch nicht nur aus dem Ort Lisberg, sondern es gehören auch die Orte Trabelsdorf und Triefenbach dazu. Lisberg liegt fast an der Bezirksgrenze zwischen Ober- und Unterfranken. Hier beginnt der nördliche Teil des Steigerwaldes. Die Burg Lisberg Die Burg über dem Ort Lisberg wurde zum ersten Mal zu Beginn des 9. Jahrhundert in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Sie ist noch relativ gut erhalten, da sie in keinem der Kriege, die seit ihrem Bau die Länder um sie herum erschütterten, zerstört wurde. Sie war stets sowohl ein Lehen der Würzburger Fürstbischöfe als auch der Marktgrafen zu Ansbach. So war sie immer sowohl von katholischer als auch von protestantischer Seite geschützt. Die ältesten Teil der Burg stammen aus der Romanik, die modernsten Teil aus der Renaissance. Besonders empfehlenswert ist eine Besichtigung des Rittersaales. Die Dreifaltigkeitskirche Lisberg Vor der Burg liegt die Pfarrkirche von Lisberg zur heiligen Dreifaltigkeit. Sie wurde 1719 erbaut, 1866 erweitert. Ursprünglich muss an derselben Stelle einst die Burgkirche gestanden haben, in der auch die Burgherren beerdigt wurden. Im Inneren der Kirche […]
Am Schloss 6, 96170 Lisberg-Trabelsdorf
Das ca. 10 km östlich von Bamberg gelegene Litzendorf tauchte erstmals 1129 in den Urkunden als Licindorf auf. Die heutige St. Wenzeslaus-Kirche – eine der bemerkenswertesten Landkirchen Oberfrankens – geht auf eine Kapelle zurück, die seit 1402 in Schriften erwähnt wird. Vier Jahre später erfolgt die Gründung einer eigenen Pfarrei. Die Kirche untersteht bis heute dem Bamberger Erzbischof. Im Dreißigjährigen Krieg plünderten die Schweden den Ort, kurz darauf wütete die Pest. Der Kirchenpatron St. Wenzeslaus ist der böhmische Nationalheilige. Seine Wahl als Patronus – im Bamberger Raum eher selten – geht wohl auf Bischof Lamprecht von Brunn (1374-99), einem engen Berater Kaiser Karls IV. und Kanzler seines Sohnes Wenzel. Zudem war der Bischof der Onkel des damaligen Amlingstadter Pfarrers. Die heutige Kirche ist vermutlich der vierte Sakralbau an gleicher Stelle. 1713 lud man den Bamberger Hofbaumeister Johann Dientzenhofer (1663 – 1726) als Sachverständigen zur Entscheidung über Reparatur oder Neubau nach Litzendorf ein. Er entschied sich für den Neubau – die heutige Kirche wurde zwischen 1715 und 1718 errichtet, der alte Kirchturm wurde übernommen. Der Hochaltar stammt ebenso wie die Kanzel von Schreiner Franz Jörg und dem berühmten Bildhauer Leonhard Gollwitzer (1682-1746). Bis heute wurde der Bau immer wieder renoviert, die […]
Am Knock 6, 96123 Litzendorf
Die einsam vor dem Steigerwald gelegene Wallfahrtskirche Maria Limbach stellt ein imposantes Zeugnis für Balthasar Neumanns Kunst dar, mit geringem Aufwand große Architektur zu gestalten. Sie entstand aufgrund eines Gelübdes des damaligen Würzburger Herrschers: Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn wurde auf Fürsprache der Muttergottes zu Limbach von einem Hüftleiden geheilt und gelobte daher 1743, die Gnadenkirche zu erweitern und in ansehnlichen Stand zu setzen. Hierfür stellte er testamentarisch eine hohe Summe zur Verfügung. Diese reichte aber dennoch nicht ganz aus, so dass der Baumeister selbst Gelder vorstrecken musste. Der Neubau liegt rechtwinklig versetzt auf dem Langhaus des spätgotischen Vorgängerbaus. Die Länge des alten Schiffs bestimmt die Breite der neuen Kirche. Diese baut auf großen Teilen mittelalterlichen Fundaments auf. Der Neubau besitzt ein dreijochiges Langhaus mit schmalem Vorjoch hinter der Fassade, einen eingezogenen zweijochigen Chor mit Halbkreisschluss und einen Turm im Bogenscheitel. Aus zwei Bauentwürfen wählt Neumann ein doppelschaliges Wandsystem mit Emporengang. Die innere Schale erscheint wie ausgestochen durch Korbbogenöffnungen im Erdgeschoß, die zu einem schmalen Umgang führen, und durch Rundbogenöffnungen im Obergeschoß, die zum Emporengang geleiten. Langhaus und Chor, die mit einer Stichkappentonne überwölbt sind, erhalten eine Raumhülle, die zugleich Lichthülle ist. In der Außenansicht wirkt der Bau einfach und […]
Wallfahrtskirche Maria Limbach, 97483 Eltmann
Der Ort ist durch die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung gekennzeichnet, die 1718/21 aus gotischen Langhausmauern neu erbaut wurde. An der Westseite befindet sich ein Barockturm. Zwischen den gotischen Strebepfeilern des Langhauses führt ein Barockportal ins Innere. Durch den Barockstil wird der Geist einer alten Wallfahrtskirche lebendig. Wesentlich wird der Raumeindruck durch die Frührokoko Stukkaturen bestimmt. Erwähnenswert ist auch der klassizistische Hochaltar, einer der interessantesten Altarwerke der Diözese, wo sich auch Statuen von Heinrich und Kunigunde befinden.
Marienweiher 3, 95352 Marktleugast
In der Mitte des Grünen Marktes erhebt sich ein großer Kirchenbau, die Martinskirche. Bamberg ist ja hauptsächlich katholisch und die Martinskirche, deren Vorgängerin am Maxplatz stand, wurde in den Jahren 1686-1693 für die Jesuiten und deren Universität erbaut. Dieser im Stil des Jesuitenbarock gestalteten Kirche diente „Il Gesù“ in Rom als Vorbild. Nach der Auflösung der „Gesellschaft Jesu“ im Jahr 1773, kam die Martinskirche an die Universität Bamberg. Die Kirchenausstattung ist einheitlich barock, man findet aus einer Vorgängerkirche ein edles Vesperbild (1350) und Holzreliefs (um 1500), Reste eines Flügelaltars mit den Darstellungen des Abendmahls, des Judakusses und des Ölbergs. Nach der Säkularisation wurde ihr das Patrozinium der damals abgerissenen Unteren Pfarrkirche St. Martin übertragen. Die Kirche ist vom Volumen her die größte in der Stadt und die schweren, barocken Formen, insbesondere die der Fassade, wirken sehr wuchtig. Die Architekten und Baumeister waren Georg und Leonhard Dientzenhofer, die die Kirche in siebenjähriger Bauzeit fertigstellten. Hinter der Kirche liegen mehrere Bauten der Universität, die heute noch genutzt werden. Ein Innenhof dient als Ort der Ruhe und Stille inmitten des bunten Stadttreibens.
An der Universität 2, 96047 Bamberg
Inmitten der Fußgängerzone liegt der in Bamberg einfach „Maxplatz“ genannte Maximiliansplatz, der nach König Max I. Joseph von Bayern benannt wurde. Zwei von Balthasar Neumann einheitlich entworfene und 1732 bis 1737 von J. H. Dientzenhofer und J. J. M. Küchel gleichzeitig ausgeführte Baugruppen schmücken den Platz. Südlich befindet sich das ehemalige Katharinenspital (heute in Privatbesitz) und nördlich das einstige Priesterseminar, seit 1933 Rathaus der Stadt. Das „neue Rathaus“ wurde 1939 nach Nordwesten im hochbarocken Palaisstil des Altbaus erweitert. Lediglich die Steinpfeiler an den Gebäudeecken sind Überbleibsel der Umrahmung des Friedhofs, der bis 1804 zur auf diesem Platz stehenden alten St. Martinskirche gehörte. Neben einem modernen Brunnen an der Rückseite des Platzes ist ein Grundriss der alten St. Martinskirche angebracht. Im rückwärtigen Gebäudeteil befindet sich das Standesamt. An der Vorderseite des Platzes sieht man einen 1880 von Ferdinand von Miller geschaffenen Brunnen, der Statuen der Stadtheiligen Heinrich II., Kunigunde und Otto sowie König Konrads III. beherbergt. Auf dem „Maxplatz“ findet ein täglicher Obst- und Gemüsemarkt statt. Gärtner und Häcker, Bauern sowie Händler aus der Gegend bieten hier ihre Waren zum Verkauf an. Außerdem finden je nach Jahreszeit verschiedene Traditionsmärkte statt: So öffnet am Fastnachtsdienstag der Hönigmarkt seine Pforten, im März findet […]
Maxplatz, 96047 Bamberg
Um 1100 wurde die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises Bamberg erstmals urkundlich erwähnt. Neben Schloß Seehof gilt der Kirche „Mariä Himmelfahrt“ besondere Beachtung. Ein erster kleiner Bau aus dem 11. Jahrhundert wurde immer wieder erweitert, zuletzt um 1700 unter dem Baumeister Dientzenhofer. Viele der in Bamberg tätigen Künstler haben Ihre Spuren in und an der Kirche hinterlassen. Sie schmückt ein Kreuzweg von Anwander (der auch die Fresken am Alten Rathaus schuf), vorgelagerte Kapellen von Gollwitzer, die Westfassade gestaltete der Künstler des Bamberger Gabelmann-Brunnens, Metzner. Neben den fast 50 Holzfiguren im inneren der Kirche gibt es vor allem die Heiligenstatuen auf der Mauer um den ehemaligen Friedhof um die Kirche zu bewundern. Die Heiligen Michael, Petrus, Paulus, Martin, Josef, Johannes und Wendelin zieren die Umrandung ebenso wie Bildnisse der Maria immaculata, des Welterlösers selbst, von Franz v. Assisi und dem Heiligen Bischof Otto von Bamberg. Gestaltet hat die Figuren der Bildhauer Ferdinand Dietz (bzw. Tietz), der auch am rechten Seiteneingang begraben liegt. Links neben der Kirche lag ein Schloß, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Am 2. oder 3. Sonntag im September findet die sog. „Ottenkerwa“ statt – ein Fest, das auf die oben bereits erwähnten Statuen auf der Friedhofsmauer zurückgeht: Diese […]
Rathausplatz 1, 96117 Memmelsdorf
Wir wenden uns nun der Neuen Residenz zu, die sich gegenüber der Alten Hofhaltung befindet. Bei diesem Gebäude gibt es zwei Bauabschnitte, die zwei westlichen Flügel ließ Fürstbischof von Gebsattel in den Jahren 1605 bis 1611 im Stil der Renaissance errichten, die beiden Barockflügel am Domplatz erbaute Leonhard Dientzenhofer in den Jahren 1697 bis 1703 im Auftrag des Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn. Wie die strenge Fassadengliederung, so entspricht auch die Raumaufteilung im Inneren noch ganz dem Architekturideal des 17. Jahrhunderts. In über 40 Räumen wird hier ein Querschnitt der Dekorationskunst und des Kunsthandwerks des 17. und 18. Jahrhunderts präsentiert. Besonders sehenswert sind die Stuckarbeiten, Möbel und Wirkteppiche. Das Prunkstück in der Residenz ist der sogenannte „Kaisersaal“ im zweiten Stock des Barockflügels. Es handelt sich dabei um einen prächtig ausgestatteten Saal, der heute noch für Empfänge, Veranstaltungen und Konzerte dient. In früherer Zeit erstreckten sich derartige Prunksäle stets über zwei Stockwerke, das war jedoch in dieser Residenz nicht möglich, weil gleich über dem Saal das Dach beginnt. Man wusste sich aber zu helfen, der Tiroler Maler Melchior Steidl fertigte ein perspektivisches Deckengemälde an, das zumindest den Eindruck entstehen läßt, dass die Decke viel weiter oben angesetzt ist und der Saal […]
Domplatz 8, 96049 Bamberg
Wir verlassen nun den Rosengarten und die Neue Residenz, gehen über den Domplatz zurück, am Dom und dem Diözesanmuseum vorbei und kommen in den Vorderen Bach, der seinen Namen von einem früheren Wasserlauf vor der Burgmauer bekommen hat. Bevor uns der Weg in die Senke hinunterführt, können wir noch einen Blick auf die Obere Pfarre werfen. Diese äußerlich gotische Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert und war einst das größte bürgerliche Bauprojekt Bambergs. Der aus dem Niveau des restlichen Daches herausragende Chor wurde um 1392 von den Parlern gefertigt. Merkwürdig erscheint jedoch die Turmkappe, die nicht zum Stil der Kirche passen will. Der Turm wurde in den Jahren 1478 bis 1926 als Wachturm benutzt und somit wurde eine Türmerwohnung benötigt. Als Provisorium hat man einen Fachwerkbau als Abschluß auf den Turm gesetzt, der später sicherlich gegen eine normale Spitze ausgetauscht werden sollte, dazu ist es aber nie mehr gekommen. Das Fachwerk hat man verputzt und der Turm mit seiner welschen Haube bietet heute eines der Wahrzeichen Bambergs. Betritt der Besucher den Innenraum der Kirche, so ist er sicher überrascht über die barocke Innenausstattung. Besonders wertvoll ist zum Beispiel das Gemälde „Die Himmelfahrt Marias“ von Tintoretto. An der Außenseite – Richtung […]
Eisgrube 4, 96049 Bamberg
Wir kommen nun über den Obstmarkt zur Oberen Brücke. Auf der Oberen Brücke fällt uns gleich eine wuchtige Kreuzigungsgruppe auf, die von dem Künstler Gollwitzer im Jahr 1715 geschaffen wurde. Nur wenige Meter weiter hat man einen herrlichen Blick auf die Fresken an den Flanken des Rathauses. Man erkennt, daß die Malerei teilweise ins Plastische übergeht, so ragt ein Engelsbein aus der Wand und beim oberen Stockwerk ist ein Fenster teilweise absichtlich verhängt und es schweben kleine Engel davor. Von der Oberen Brücke hat man auch noch einen schönen Blick auf die Fischerhäuser von Klein Venedig, sowie auf das alte Schlachthaus. Die Reihe der Kunstausstellungen wird regelmäßig fortgesetzt. Auf der Unteren Brücke hat eine Skulptur des Künstlers Igor Mitoraj ihre neue Heimat gefunden.
Obstmarkt, 96047 Bamberg
Wir betreten nun den Dom, in dem sich unter anderem zwei bekannte Grabmale befinden. Zunächst kommen wir bei den Chorschranken, nach der Gnadenpforte, zu einer Figur, die Papst Clemens II. darstellt. Dieser Papst war ursprünglich unter dem Namen „Suidger“ von 1040 an der zweite Bischof von Bamberg. Am 24.12.1046 wurde er zum Papst gewählt und führte danach den Namen „Clemens II.“. Am 09.10.1047 starb Clemens II., vermutlich an einer Bleivergiftung. Auf seinen Wunsch hin wurde er nach Bamberg überführt und im Dom begraben. Es handelt sich um das einzige Papstgrab nördlich der Alpen und der graue, marmorne Steinsarkophag befindet sich im Peterschor, hinter der Kathedra (Thron) des Erzbischofs. Leider ist dieser Chor nicht weiter zugänglich, so dass das Papstgrab nur aus einiger Distanz besichtigt werden kann. Die Figur an den Chorschranken zeigt den genannten Papst in seiner pontifikalen Tracht. Auf der Brust trägt er eine Platte, das sogenannte Ephod, auf dem insgesamt 12 Knöpfe zu erkennen sind. Diese stellten die 12 Stämme Israels dar und waren eine Umschreibung für uneingeschränkte Macht und Herrschaft. Ein Kissen unter dem Kopf des Papstes weist daraufhin, daß es sich ursprünglich um eine liegende Darstellung gehandelt haben dürfte. Diese Grabplatte muß sich früher auf dem […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Pettstadt, im Süden von Bamberg gelegen, ist vor allem für seine Pfarrkirche Mariä Geburt bekannt. Die Pfarrei Pettstadt wurde 1399 errichtet. Nach der Pfarrgründung wurde die bereits vorhandene Marienkapelle erweitert, wovon heute noch der spätgotische Turm und Reste des Langhauses vorhanden sind. Eine offene Kapelle mit einem Ölbergfresko und einer Abbildung des Kaiserpaares Kunigunde und Heinrich ist an der Nordseite des Turmes zu besichtigen. Die Originale aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stehen nun im Historischen Museum in Bamberg. Die Pfarrkirche Mariä Geburt Der Bau der heutigen Kirche begann 1754 unter der Leitung von Michael Küchel. Die Weihung fand am 17. August 1777 statt. Besonders sehenswert ist der Hochaltar, der 1769 von Johann Bernhard Kamm geschaffen und mit wertvollen Figuren verziert wurde. Ferner sollte man nicht vergessen, einen Blick auf das Pfarrhaus zu werfen, das ebenfalls von Küchel gebaut wurde und einen sehr schönen Treppenaufgang besitzt.Kirche und Pfarrhaus sind noch heute die kunsthistorisch wichtigsten Gebäude. Die Regnitzfähre Das Überfahrtsrecht über die Regnitz besteht bereits seit 1461 und wurde zwischen den damaligen Obleiherren und den Inhabern der Farlehengütern geschlossen. Seither kommt der Regnitzfähre eine besondere Bedeutung zu, nicht nur weil sie damals die einzige zwischen Bamberg und Forchheim an der Regnitz […]
Kirchplatz 10, 96175 Pettstadt