Wir wenden uns nun der Alten Hofhaltung zu. Sie war die Burg der Babenberger Brüder ( Adalbert, Adalhard und Heinrich) und kann als Keimzelle Bambergs bezeichnet werden, die erste Erwähnung des Castrums erfolgte im Jahr 902. Die Babenberger Brüder waren recht streitbare Gesellen, die sich blutige Fehden mit den Konradinern, einem anderen Fürstengeschlecht, um die Vorherrschaft in Franken lieferten. Von den Babenbergern fielen zunächst Adalhard und Heinrich, später im Jahr 906 wurde dann Adalbert gefangen genommen und anschließend enthauptet. Damit war das fränkische Geschlecht der Babenberger ausgelöscht. Es gab jedoch noch einen Familienzweig in der damaligen Ostmark, dem heutigen Österreich, wo die Babenberger noch für einige Zeit die maßgeblichen Herrscher gewesen sind. Nach dem Tod des letzten Babenbergers fiel die Burganlage an das Reich und kam über verschiedene Stationen an den späteren Kaiser Heinrich, der sie zu seiner Lieblingsburg erklärte. Wir finden hier eine vollständige Burganlage vor, die von der Schmiede, einer Brunnenanlage, den Speicherhäusern, Gesinderäumen und einer Gerichtslinde, sowie zwei Kapellen und vielem anderen alles beherbergt, was in der damaligen Zeit zum Leben notwendig war. Heinrich II. ließ im Langbau der Hofhaltung den sogenannten Reichssaal einrichten, der nur ihm zur Verfügung stand. Weiterhin wurde die achteckige St. Andreas-Kapelle erbaut. […]
Domplatz 8, 96049 Bamberg
Die Altenburg, außerhalb der Stadt gelegen, wurde das erste Mal 1109 erwähnt. Ursprünglich diente sie als Fliehburg. Zwischen 1305 und 1553 war sie Sitz der Fürstbischöfe und wurde zur Landesburg ausgebaut. Im zweiten Markgrafenkrieg 1553 wurden die spätmittelalterlichen Wohnbauten der Anlage durch das Kriegsheer des Markgrafen Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Später wurde sie wieder provisorisch errichtet, diente jedoch nur noch als Gefängnis. Der Bamberger Arzt Friedrich Marcus kaufte 1801 die Altenburg und ließ sie restaurieren. Der Romantiker E.T.A. Hoffmann, der mit dem Arzt befreundet war, fühlte sich von der Burg magisch angezogen und ließ sich eine Zeit lang in einem der Mauertürme nieder. Nachdem Marcus gestorben war, erwarb Anton von Greifenstein die Altenburg. Er gründete 1818 den Verein zur Erhaltung der Altenburg. Diese Bürgerinitiative kümmert sich heute noch um die Erhaltung und den Fortbestand der Festung. Besonders interessant zu betrachten sind der Bergfried, die neugotische Burgkapelle und die Grabmäler. Vor der Burg steht eine Kreuzgruppe von Georg Adam Reuß. Einige Räumlichkeiten sind nur zu bestimmten Zeiten zugänglich, den einmaligen Panoramablick über Bamberg kann man jederzeit genießen. Bei einem Rundgang durch die Außenanlagen der Burg sind die gut erhaltene Burgmauer mit Wehrgang, die Brücke und der Torbau […]
Altenburg 1, 96049 Bamberg
Dieses Rathaus steht mitten im Fluß, was einmalig in Deutschland sein dürfte. An der Fassade des Brückenturmes fallen zunächst die Rokoko-Balkone auf und darüber ein Wappen, das auf einen der letzten Fürstbischöfe von Bamberg hindeutet. Es handelt sich dabei um Franz Konrad Graf von Stadion und Thannhausen, der bis 1757 residierte. Das fürstbischöfliche Wappen zeigte früher an, wessen Herrschaftsbereich man nach dem Durchqueren des Rathauses betrat. Im Langbau des Alten Rathauses befindet sich im ersten Stock ein Rokokosaal, der für Empfänge der Stadt Bamberg genutzt wird, im Erdgeschoß ist die Porzellansammlung Ludwig als Dauerausstellung untergebracht. Nachdem man das Rathaus durchquert hat, zeigt ein Blick zurück das Wappen mit dem Stadtritter St. Georg, das als Kopie am Brückenturm auf der Bergseite angebracht ist. Mittendrin Warum steht nun dieses Gebäude mitten im Fluss? Das Rathaus zeigt eine Grenze an und zwar die der bischöflichen zur bügerlichen Stadt. Es wird berichtet, daß sich die Bürger ein Rathaus bauen wollten, aber keinen Grund dafür bekamen, deshalb baute man eine bereits damals bestehende Brückenanlage aus und an den Brückenturm wurde das sog. „Rottmeisterhäuschen“ angesetzt. Die erstmalige Erwähnung des Marktbetriebes beim Rathaus erfolgte im Jahre 1268, die des Rottmeisterhäuschens im Jahr 1386. Dieser Fachwerkbau diente den Rottenführern […]
Obere Brücke, 96047 Bamberg
Die Austraße hat sich in den letzten Jahren von einer kleinen Seitenstraße, an der einige Schüler- und Studentencafés lagen, zu einem fast schon italiensich anmutendenken Kleinod gewandelt. Eine komplette Sanierung sorgte nun auch für ein einheitliches Bodenniveau. Das Weltkulturerbe ist damit im Herzen der Stadt um eine weitere Flaniermeile reicher. Die öffentliche Maßnahme im Straßenraum hat auch bereits wieder private Investitionen der Anlieger beflügelt, so daß hier ein wertvoller Beitrag zur Stärkung und Attraktivitätssicherung der Innenstadt geleistet wurde. Bemerkenswert ist auch das jährliche Austraßenfest, das über mehrere Tage Hunderte von Besuchern anlockt, bis tief in die Nacht eines von Bambergs schönsten Straßenfesten zu feiern.
Austraße, 96047 Bamberg
An Weihnachten steht sie in vielen Wohnzimmern: die Krippe. Ob selbstgezimmert oder gekauft, mit Figuren aus Holz oder aus Plastik, ob typisch bayerisch oder orientalisch, wohl jeder hat am 24. Dezember eine unter dem Christbaum stehen. Die Bamberger haben dabei besonderes Glück. Sie können sich an jedem Tag im Advent eine andere Krippe anschauen. Über 30 Weihnachtskrippen werden alljährlich von den Bamberger Krippenfreunden aufgestellt und jede bietet etwas Besonderes. In Kirchen, Museen, Sparkassen und auf öffentlichen Plätzen sind die detailverliebten Darstellungen zu finden. Kurz zur Krippe selbst. Das Wort stammt vom althochdeutschen „crippa“ ab, was soviel bedeutet wie geflochtener Korb oder Futtertrog aus Holz. In diesem Wort liegt allein schon ein Fehler, denn um Bethlehem gab es keine richtigen Ställe. Die Tiere wurden zum Übernachten in Höhlen getrieben, wo ihnen in steinernen Futtertrögen Futter gegeben wurde. Das wurde später falsch interpretiert und man machte aus den steinernen Futtertrögen geflochtene Körbe, die man in Mitteleuropa zur Fütterung verwendet hatte. Hier soll nur ein kurzer Überblick über die wichtigsten Stationen des Krippenweges gegeben werden. Wer die Augen aufhält und sich Zeit nimmt, wird sicher alle Krippen in Bamberg entdecken. St. Elisabeth im Sand Hier befindet sich eine typische Bamberger Krippe, die in […]
Obere Sandstraße, 96049 Bamberg
Gleich nach dieser Figurengruppe kommen wir zum berühmten Bamberger Reiter. Diese Figur stammt aus den Jahren 1230 bis 1235 und der Künstler ist namentlich nicht bekannt. Man weiß nur, dass es sich um den sogenannten „Reitermeister“ gehandelt hat und dass er die Symbolfigur des tugendhaften, edlen, mittelalterlichen Ritters darstellen wollte. Weiterhin ist nicht bekannt, wen dieser Reiter eigentlich darstellen soll. Es gibt eine Reihe von Vermutungen, die sich von Kaiser Heinrich II. selbst, über König Philipp von Schwaben, bis zum Ungarnkönig Stephan, dem Schwager von Kaiser Heinrich, erstrecken. Die Wissenschaft nimmt heute an, dass es sich um den Ungarnkönig Stephan handelt, der auch heilig gesprochen worden ist. Dass es sich um eine solche Person handeln muss, zeigt der Baldachin, der über dem Reiter angebracht ist. Aus einer Dissertation über den Bamberger Dom geht weiterhin hervor, dass es sich bei dem Sattel, in dem der Reiter sitzt, um eine altungarische Form handelt, was ebenfalls ein Hinweis auf König Stephan sein dürfte. Bei dem Pferd ist interessant, daß hier eine der ersten Darstellung von Hufeisen mit Nägeln zu finden ist. Von manchen wird hier auch eine Darstellung der gesamten Welt gesehen. Der Dämon unten rechts stellt die Unterwelt dar, darüber kommt die […]
Domstraße, 96049 Bamberg
Der Weg führt uns nun weiter, am ehemaligen Kulturraum vorbei, zur Gaststätte Schlenkerla, wo das berühmte Rauchbier ausgeschenkt wird. Wie bereits erwähnt, hat Bier in Bamberg eine große Tradition. Es gibt lästerliche Zungen, die behaupten, dass Bamberg von drei Strömen durchflossen wird: Von der Regnitz, dem Main und dem Bier! Das ist sehr vereinfacht, enthält aber durchaus Wahrheiten. Es sei an dieser Stelle gleich auf ein Kuriosum hingewiesen: Der Bamberger geht nicht nur in den Keller hinunter, sondern auch auf den Keller hinauf! Warum? Die bekannten Bamberger Bierkeller befinden sich auf dem Stephansberg und der besteht aus sehr feinem Schwemmsandstein. Dieser wurde in früherer Zeit abgebaut und zu Reinigungszwecken verwendet und so entstanden nach und nach Höhlensysteme, die sich über etliche Kilometer und mehrere Stockwerke erstrecken. Die Temperatur in diesen Gängen liegt konstant bei ca. sieben bis acht Grad Celsius, der idealen Temperatur zum Lagern von Bier. So wurde dann das Bier in der Stadt gebraut, mit vieler Mühe in die Keller am Stephansberg verbracht, dort fertiggelagert und anschließend wieder in die Stadt geschafft. Irgendwann hatte jemand die Idee, dass man das Bier auch dort verkaufen könne, wo es gelagert wird und so entstanden die Bierkeller. Heute „lauert“ jedes Jahr […]
Stephansberg, 96049 Bamberg
Versteckt gelegen findet sich hier eines der schönsten Barockhäuser Bambergs. Es ist nach seinem Erbauer, Johann Ignaz Böttinger, benannt. Dieser war das Kind reicher, aber nicht adeliger Eltern und kam im Dienste des Bamberger Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn schnell zu hohen Ehren und großem Vermögen. Mit seinem Stadtpalais wollte der dies auch beweisen. Seine Erben hatten nicht so viel Erfolg. Das 1715 fertig gestellte Palais wurde 1785 verkauft und ging bis heute durch viele Hände. Um 1900 wurde das Haus dann sogar in Einzelteilen verkauft. Deshalb muss man heute, wenn man die Gartenfassade des Böttingerhauses bewundern möchte, im Luitpoldgarten in München den Bamberger Pavillon besuchen.
Judenstraße 14, 96049 Bamberg
Die Brauerei Klosterbräu ist die älteste noch erhaltene Brauerei der Stadt. Sie wurde bereits 1533 gegründet. Sie war lange im Besitz des Fürstbischofs und galt als fürstbischöfliches Braunbierhaus. Erst seit 1852 ist sie in Privatbesitz. Heute produziert die Familie Braun sechs verschiedene Biersorten, die täglich von 10 bis 23 Uhr probiert werden können. Besonders das Schwärzla kann Besuchern der Stadt ans Herz gelegt werden. Die Brauerei lag hier einst perfekt. Im Umfeld siedelten die Böttcher, die die Fässer herstellten, die Keller zur Lagerung des Bieres lagen auch nicht weit und in den Oberen Mühlen konnte das Getreide gemahlen werden. Die heutige Zehntscheune diente dabei als Lagerhaus und ist heute ein Glanzbeispiel für großartige Zimmermannskunst.
Obere Mühlbrücke 1, 96049 Bamberg
Der Georgenchor, vor dem wir jetzt stehen, stellt die späte Romanik dar. Der Peterschor auf der Südseite zeigt die frühe Gotik. Wir wenden uns jetzt den Portalen am Dom zu. Links am Georgenchor befindet sich die Adamspforte. Der Zackenfries deutet daraufhin, dass hier normannische Künstler am Werk gewesen sind. Auf beiden Seiten des Portales erkennt man kleine Steinsockel, auf denen früher sechs Figuren standen. Es handelte sich dabei um Kaiser Heinrich und Kunigunde, den Hl. Stephan und St. Petrus, sowie Adam und Eva, die beide nackt dargestellt waren, ein Novum in der damaligen Kirchenbaugeschichte. Der Name Adamspforte dürfte aber von einem früheren Bußritual herrühren, bei dem am Aschermittwoch die Büßer aus der Kirche ausgetrieben wurden, wie einst Adam aus dem Paradies. Außerdem war die Adamspforte auch eine frühere Gerichtsstätte, bei der vom Domdekan Recht gesprochen wurde. Interessant ist auch das Wappen über der Pforte. Es handelt sich dabei um das Wappen von Papst Johannes Paul II. Anlaß für die Anbringung dieses Wappens war die Verleihung des Titels „Basilica minor“ (kleine Basilika) an den Bamberger Dom am 01. Mai 1924. Schon Kaiser Heinrich II. hat den Bamberger Dom dem Papst direkt zum Schutz unterstellt und in unserer Zeit sind Gotteshäuser, die […]
Mittlerer Kaulberg 35, 96049 Bamberg
Rechts neben der Gnadenpforte kann man bei näherem Hinsehen drei kleine Metallknöpfe in der Mauer erkennen. Die meisten Besucher gehen daran achtlos vorbei, obwohl diese Knöpfe einer weiteren Erläuterung durchaus wert sind. Es dürfte sich um die ältesten bekannten europäischen Maßeinheiten handeln, die in dieser Form festgelegt wurden. Das große Maß mit 67 cm wird Domelle und das kleine Maß mit 26,8 cm Domfuß genannt. Mit einem Vielfachen dieser Maße wurde der Dombau durchgeführt und weiterhin dienten die so festgelegten Maße Domelle und Domfuß den Bürgern zum Nachmessen von gekauftem Tuch und Seilen. Bemerkenswert sind auch noch die zwei ehemaligen Löwenfiguren, rechts und links am Georgenchor. Diese Löwen stammen noch aus der Zeit des ersten Domes und sollten böse Geister und heidnisches Gedankengut von der Kirche fernhalten. Diesem Zweck dienten auch die Dämonenfratzen, die sich oben, an der Außenseite des Georgenchores befinden.
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Nach dem Kaisergrab führt uns nun der Weg zu einer Figurengruppe, die sich an der östlichen Seite der Chorschranken des Georgenchores befindet. Bei der ersten Frauenfigur handelt es sich um die Ecclesia, die das siegreiche Christentum bzw. das Neue Testament verkörpert. Die andere Figur stellt die Synagoge dar, das Alte Testament. Die Synagoge hat die Augen verbunden, sie verschließt sich vor der neuen Lehre, weiterhin ist der Stab der Herrschaftsfahne, den sie mit der rechten Hand hält, zerbrochen. Die Gesetzestafeln, die in der linken Hand gehalten wurden, gleiten zu Boden und zerbrechen. Diese beiden Figuren stellen ebenso bedeutende Plastiken aus dem 13. Jahrhundert dar. Nach den beiden Frauen erkennt man Abraham mit den glücklichen Seelen der Menschen im Schoß und als letzte Figur kommt noch der Posaunenengel, der zum Jüngsten Gericht bläst. Diese vier Figuren befanden sich bis zum Jahr 1936 an der Außenseite des Fürstenportales.
Domplatz 5, 96049 Bamberg
An den Seiten des Grabmals sind nun Szenen aus dem Leben der Kaiserin und des Kaisers dargestellt. Riemenschneider hat bei diesen Darstellungen die jeweilige Bekleidung und die Gerätschaften den zeitlichen Verhältnissen angepasst und die Wallfahrer und Pilger, die zum Kaisergrab kamen, konnten praktisch ihnen vertraute Verhältnisse wahrnehmen. Weiterhin hat der Künstler bei den ersten drei Bildern den Versucher, den Teufel, mit ins Spiel gebracht. Pflugscharprobe Beginnen wir nun zunächst mit der sogenannten Pflugscharprobe, einem Gottesurteil. Wir sehen auf dem Bild links den Kaiser und rechts die Kaiserin. Zwischen beiden steht ein jüngerer Mann, der einen trennenden Part und somit den Teufel darstellt. Was war hier geschehen? Kaiser Heinrich, der ja als Regent viel unterwegs war, wurde eines Tages zugetragen, daß ihm die Kaiserin während seiner Abwesenheiten untreu geworden sein soll. Bei dem Zuträger könnte es sich um den jungen Mann in der Mitte gehandelt haben. Die Kaiserin hat nun ein Gottesurteil über sich ergehen lassen. Sie lief über glühende Pflugscharen und nach der Überlieferung soll sie das unverletzt überstanden haben. Hierzu muß gesagt werden, dass jemand, der über glühende Pflugscharen läuft, Verbrennungen an den Füßen hat. Diese wurden aber verbunden und blieben über die symbolhafte Reihe von 3,6 oder 9 […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Die Mönche auf dem Michaelsberg haben nachweislich bereits im Jahr 1122 Bier gebraut, sie brauchten ja eine kräftigende, flüssige Nahrung zum Überwinden der Fastenzeit, da die Aufnahme fester Nahrung während dieser Zeit untersagt war. Der Eingang zum Brauereimuseum Das Kloster wurde im Jahr 1803, im Zuge der Säkularisierung, aufgehoben. Heute sind darin ein Altersheim und zwei Gaststätten untergebracht. In den Räumen der ehemaligen Brauerei befindet sich das Fränkische Brauereimuseum mit Exponaten aus der Bamberger Braugeschichte, sowie der des näheren und weiteren Umlandes. Zu empfehlen ist auch ein Spaziergang auf die Terrasse des Michaelsberges, von der aus man einen wunderschönen Blick auf die Altstadt hat. Aus Liebe zur Brautradition gründeten einige Braumeister 1979 den Förderverein „Fränkisches Brauereimuseum in der Bierstadt Bamberg“. Schließlich hat der Landkreis Bamberg die größte Brauereidichte der Welt aufzuweisen und wo sonst wäre solch ein Museum wohl besser beheimatet als in einem dicht besiedelten Brauereitraditionsgebiet. Über viele Jahre hinweg sammelte man engagiert Exponate aus dem Brauereihandwerk im fränkischen Raum. Bereits die Eingangshalle des Museums entführt einen in das Herzstück einer Brauerei, nämlich in ein altes Sudhaus mit Sudkessel und Läuterbottich. Auf dem Weg in die unteren Gewölbe sieht man auf einer beleuchteten Schautafel den Werdegang des Bieres. Aber […]
Michelsberg 10f, 96049 Bamberg
Wir verlassen den Dom und ein kurzer Blick fällt noch zurück auf das Diözesanmuseum, in dem Reste des Domschatzes, der Sternenmantel Kaiser Heinrichs, sowie weitere, sakrale Gegenstände ausgestellt sind. Am Langhaus des Domes fällt sofort das Fürstenportal auf, das von den insgesamt vier Portalen am schönsten ausgestaltet ist. Im Trichtergewände stehen die Apostel auf den Schultern der Propheten und im Tympanon ist das Jüngste Gericht zu sehen. In der Mitte sitzt Jesus, der Weltenrichter, vor ihm steigen die Menschen aus den Gräbern. Links von Jesus befinden sich die Seligen, die in den Himmel kommen, rechts kann man die Verdammten erkennen, die vom Teufel mit einer Kette in die Hölle gezogen werden. Die Verdammten, unter denen sich auch ein Bischof, ein König und ein reicher Mann mit Geldsäckel befinden, lachen zwar, es ist aber ein schmerzliches Lachen. Auf ein Detail sei aufmerksam gemacht. Der König hinter dem Teufel macht zu diesem mit der rechten Hand eine Malefiz-Abwehrgeste, welche ihm aber nichts nützt, auch er muß in die Hölle einfahren. Auch an diesem Portal ist ein Übergang in den Stilrichtungen zu erkennen. Von links nach rechts zieht sich der Wechsel von der Romanik zur Gotik hin. An beiden Seiten des Fürstenportals befinden […]
Domplatz 5, 96049 Bamberg
Wir verlassen jetzt den Kranen und gehen über die Fischstraße zum Grünen Markt, den man als Mittelpunkt des städtischen Lebens bezeichnen kann. In früherer Zeit wurde hier das grüne Gemüse verkauft. Ein kleiner Brunnen vor dem Kaufhaus Karstadt erinnert an die Marktfrauen, die hier ihre Waren feilboten. Ein markanter Punkt ist natürlich der „Gabelmann“, der prädestinierte Treffpunkt von Bamberg. Ursprünglich stand hier ein fahnentragender Brunnenmann, vermutlich der Ritter St. Georg, dann wurde im Jahr 1698 der Neptunsbrunnen geschaffen und der Dreizack, den die Figur in der linken Hand hält, wurde umgangssprachlich zur Gabel und so erhielt der Wassergott Neptun seinen besonderen Namen in Bamberg. Zum Platz des „Gabelmannes“ sei noch angemerkt, daß sich hier der frühere Pranger befand. An einem Schandpfahl wurden Missetäter angekettet und dem Gespött der Leute ausgesetzt. Es handelte sich also um eine der frühen Gerichtsstätten für die sog. „kleine Kriminalität“.
Grünen Markt, 96047 Bamberg
Direkt am Mühlgraben gegenüber von Schloss Geyerswörth befinden sich mehrere Gerberhäuser. Die Gerber zählen in Bamberg zu den ältesten Handwerkern, sie wurden bereits 1306 schriftlich nachgewiesen. Es gab sowohl Weissgerber als auch Rotgerber. Die Weissgerber stellten feine Ledersachen, wie Handschuhe, her, die Rotgerber produzierten die gröberen Ledersachen. Auf den langen Holzbalkonen und auf den Trockenböden wurden die gegerbten Felle und Häute zum Trocknen aufgespannt. Heute betreibt man das Handwerk der Gerberei mit chemischen Wirkstoffen, damals nutzte man vor allen Dingen Lohe, also Baumrinden, in die die gesäuberten Tierfelle eingelegt wurden. Hierfür wurde gemahlene Baumrinde, meist von Eichen, zusammen mit Wasser in die Lohgruben eingelassen und immer wieder erneuert. Erst nach einem Zeitraum von bis zu drei Jahren konnten die Felle getrocknet werden.
Kleberstraße 27, 96047 Bamberg
Einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt bietet der Geyerswörthsteg. Auf der einen Seite blickt man auf das Alte Rathaus, die andere Seite lässt einen die erhaltenen Mühlen von Bamberg überblicken. Einst gab es in Bamberg drei Mühlenviertel. Die Fischmühlen stehen heute nicht mehr, nur die Unteren und die Oberen Mühlen sind erhalten. Das Mühlwesen in Bamberg wird bereits 973 schriftlich erwähnt, die Unteren Mühlen mit der Brudermühle existieren sicherlich schon seit dem 11. Jahrhundert an dieser Stelle. Selten wurde hier nur Mehl gemahlen, in einer katholischen Stadt wie Bamberg waren auch etwa pflanzliche Öle gefragt. Bis ins 18. Jahrhundert durfte man in den Fastenzeiten vor Ostern und Weihnachten nämlich keine tierischen Fette zu sich nehmen, also auch keine Butter. Gebacken und gekocht wurde also nur mit Öl. In späterer Zeit wurden die Mühlen dann auch zur Stromerzeugung oder als Schleifmühlen genutzt. Bamberger Firmen – wie etwa Rupp + Hubrach – haben hier ihre Anfänge. Heute befinden sich in den alten Mühlen oft noch kleine Wasserkraftwerke, sonst aber werden sie als Wohnhäuser, Studentenwohnheime, Hotels und Restaurants genutzt
Geyerswörthsteg, 96047 Bamberg
Der zentrale Platz in der Bamberger Fußgängerzone ist der Grüne Markt. Dort finden sich Kaufhäuser, der Gabelmann, die Martinskirche, Cafés und Restaurants, sowie natürlich Marktstände mit allem, was die jeweilige Jahreszeit an frischem Obst und Früchten hergibt. Wer ein Faible für Mundart hat, kann hier am ehesten den Bamberger Dialekt studieren, so mancher Neu-Bamberger ist an „Rodarum“, „Gelbarum“ und „Örpfeln“ gescheitert. Die Übersetzung liefern wir auf Anfrage…
Grüner Markt, 96047 Bamberg
In den Jahren 1102 bis 1139 war Otto der Heilige Bischof von Bamberg. Er blieb aber auch nach dieser Zeit dem Kloster Michaelsberg eng verbunden und ist dort schließlich auch im Chor der Kirche begraben worden. Bischof Otto d. Hl. gilt als einer der „Väter“ des Wormser Konkordats von 1122, mit dem der Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst beigelegt wurde. Bei diesem Streit ging es darum, wer das Recht hatte, die Bischöfe einsetzen zu dürfen. Die Urkunde des Wormser Konkordats wurde von Otto mit den Worten abgeschlossen: Er gab dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Bischof Otto führte auch Missionsreisen durch. So auch in den Jahren 1124 und 1127 nach Pommern. Er trug deshalb auch den Beinamen „der Pommernapostel“. Otto der Heilige wurde später bei Schmerzzuständen angerufen und hier insbesondere bei Hundebissen. Auch zur Linderung oder Heilung anderer Krankheiten mußte und muß noch heute der Heilige Otto herhalten. Man hat in dem Grabmal eine Öffnung angebracht, durch die sich kranke Leute zwängen können. Es herrscht hier die Auffassung, daß man beim Durchkriechen von Rückenleiden befreit wird oder sie erst gar nicht bekommt. Interessanterweise gibt es in Österreich ein ähnliches Vorgehen. Im Ort St. Thomas, in […]
Michelsberg 10, 96049 Bamberg