Der Weg führt uns nun weiter, am ehemaligen Kulturraum vorbei, zur Gaststätte Schlenkerla, wo das berühmte Rauchbier ausgeschenkt wird. Wie bereits erwähnt, hat Bier in Bamberg eine große Tradition. Es gibt lästerliche Zungen, die behaupten, dass Bamberg von drei Strömen durchflossen wird: Von der Regnitz, dem Main und dem Bier! Das ist sehr vereinfacht, enthält aber durchaus Wahrheiten. Es sei an dieser Stelle gleich auf ein Kuriosum hingewiesen: Der Bamberger geht nicht nur in den Keller hinunter, sondern auch auf den Keller hinauf! Warum?
Die bekannten Bamberger Bierkeller befinden sich auf dem Stephansberg und der besteht aus sehr feinem Schwemmsandstein. Dieser wurde in früherer Zeit abgebaut und zu Reinigungszwecken verwendet und so entstanden nach und nach Höhlensysteme, die sich über etliche Kilometer und mehrere Stockwerke erstrecken.
Die Temperatur in diesen Gängen liegt konstant bei ca. sieben bis acht Grad Celsius, der idealen Temperatur zum Lagern von Bier. So wurde dann das Bier in der Stadt gebraut, mit vieler Mühe in die Keller am Stephansberg verbracht, dort fertiggelagert und anschließend wieder in die Stadt geschafft. Irgendwann hatte jemand die Idee, dass man das Bier auch dort verkaufen könne, wo es gelagert wird und so entstanden die Bierkeller.
Heute „lauert“ jedes Jahr ein Großteil der Bevölkerung schon auf die Eröffnung der Kellersaison, und man kann dann ab Mai ganze Familienverbände und sonstige Gruppen mit Brotzeitkörben bewaffnet die Keller erstürmen sehen. Was gibt es für einen eingefleischten Bamberger Schöneres, als an einem lauen Sommerabend auf einem Keller zu sitzen und sich bei dezenter Beleuchtung sein „Seidla“ Bier und die Brotzeit schmecken zu lassen. Wenn dann noch in der Stadt nach und nach die Lichter angehen und zum Keller heraufleuchten, dann liegt der Vergleich mit dem Engel Aloisius im Himmel recht nahe.