In den Jahren 1102 bis 1139 war Otto der Heilige Bischof von Bamberg. Er blieb aber auch nach dieser Zeit dem Kloster Michaelsberg eng verbunden und ist dort schließlich auch im Chor der Kirche begraben worden.
Bischof Otto d. Hl. gilt als einer der „Väter“ des Wormser Konkordats von 1122, mit dem der Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst beigelegt wurde. Bei diesem Streit ging es darum, wer das Recht hatte, die Bischöfe einsetzen zu dürfen. Die Urkunde des Wormser Konkordats wurde von Otto mit den Worten abgeschlossen: Er gab dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist. Bischof Otto führte auch Missionsreisen durch. So auch in den Jahren 1124 und 1127 nach Pommern. Er trug deshalb auch den Beinamen „der Pommernapostel“. Otto der Heilige wurde später bei Schmerzzuständen angerufen und hier insbesondere bei Hundebissen. Auch zur Linderung oder Heilung anderer Krankheiten mußte und muß noch heute der Heilige Otto herhalten. Man hat in dem Grabmal eine Öffnung angebracht, durch die sich kranke Leute zwängen können. Es herrscht hier die Auffassung, daß man beim Durchkriechen von Rückenleiden befreit wird oder sie erst gar nicht bekommt. Interessanterweise gibt es in Österreich ein ähnliches Vorgehen. Im Ort St. Thomas, in Oberösterreich, gibt es eine Felsenformation, den sog. „Blasenstein“. Dort befindet sich ein enger Durchschlupf, bei dem Krankheiten quasi abgestreift werden können. Möglicherweise kann das beim Durchkriechen des Ottograbes ähnlich gesehen werden.
Die Kirche des Klosters bietet aber noch eine weitere Besonderheit, nämlich den sogennanten Gottes- oder Himmelsgarten. Hierbei handelt es sich um ein Herbarium, das die Mönche an die Decken der drei Kirchenschiffe malen ließen. Man kann hier über 600 Heilpflanzen aus der ganzen Welt finden.