Die Stadt Kulmbach hatte eine bewegende Geschichte. 1806 besetzten mit Napoleon verbündete bayerische Truppen Kulmbach. Die Plassenburg diente fortan, bis 1928, als Lazarett, Zwangsarbeiterhaus, Zuchthaus und Kriegsgefangenenlager. Die französische Besetzung Kulmbachs dauerte bis 1810. Dann wurde Kulmbach in das Königreich Bayern eingegliedert. Spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war der Fortschritt in Kulmbach nicht mehr aufzuhalten. 1846 wurde der Bahnhof errichtet; 1849 erfolgte der Anschluss Kulmbachs an die Ludwig-Süd-Nord-Eisenbahn. 1850 wurde die „Mechanische Baumwollspinnerei“ gegründet. Die Kulmbacher Malze und das Kulmbacher Bier entwickelten sich zu den wichtigsten Feldern der heimischen Wirtschaft. 1928 wurde die Plassenburg, zuletzt Zuchthaus, aufgrund einer Initiative des Vereins „Freunde der Plassenburg“ einer würdigeren Nutzung zugeführt. Von nun an fanden regelmäßig Kunstausstellungen statt.

Der 29. Juli 1939

In Kulmbach ein historischer Tag, der aus der Stadtgeschichte nicht mehr wegzudenken ist: Das erste Kulmbacher Bierfest wurde in einem Zelt auf dem Marktplatz eröffnet! Initiatoren waren damals die Stadt Kulmbach und die vier Kulmbacher Brauereien EKU, Mönchshof, Reichel und Sandler. Sie wollten damit den Ruf der „Bierstadt Kulmbach“ und die hervorragende Qualität des Kulmbacher Bieres publik machen. Seitdem findet jedes Jahr einmal die Kulmbacher Bierwoche statt. Nur während des Krieges wurde das Bierfest unterbrochen und 1952 fiel es noch einmal wegen Kinderlähmung aus. Von allen Seiten wurde damals bestaunt, dass vier konkurrierende Brauereien gemeinsam in einem Zelt jeweils ihr eigenes Festbier ausschenkten.

Heute sind die Brauereien nicht nur unter einem „Zelt“-Dach vereint und sie konkurrieren nicht mehr miteinander. Aber nach wie vor schenkt jede der vier Brauereien noch ihr eigenes Festbier aus. Da auch der Platz im Stadel für den Besucheransturm manchmal zu klein war und sich viele Besucher auch im Bereich um den Stadel herum aufhielten, haben vor einigen Jahren die Brauereien den Ausschank auch nach außen verlagert, dass man auch da zu seiner wohlverdienten Maß Bier kommt. Auch den Autofahrern wurde Rechnung getragen indem alkoholreduziertes Bier ausgeschenkt wird. Aber wer das Bierfest besucht sollte möglichst zu Fuß kommen und das echte Festbier probieren.

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