Das Rathaus Geyerswörth ist eines von drei Bamberger Rathäusern. Der Ursprung dieser Anlage geht bis in die Anfänge des 14. Jahrhunderts zurück. Gelegen zwischen Mühlgraben und linkem Regnitzarm kann man sich heute noch vorstellen, dass der Name von der einstigen Lage auf einem Wörth, also einer Insel, kommt. Geyer dagegen leitet sich von der Nürnberger Familie Geyer ab, die hier ab 1314 wohnte.
Der Reichtum der Familie ließ bald eine schlossartige Anlage entstehen. Durch verschiedene Umstände bedingt fiel der Wörth im Jahre 1580 an das Hochstift Bamberg. Der Hofbaumeister Erasmus Braun baute die bestehenden Gebäude dann so um, dass das heutige Schloss Geyerswörth entstand. Es diente bis zum Jahr 1703 als fürstbischöfliches Stadtschloss. Als Besonderheit war dem Schloss ein Lustgarten angegliedert, der sich oberhalb der heutigen Tiefgarage Geyerswörth befand. Von diesem Garten ist heute allerdings nichts mehr erhalten.
Dagegen hat die Stadt Bamberg den Renaissancesaal im Jahr 1984 restaurieren lassen. Seitdem wird er für Empfänge der Stadt sowie für andere Veranstaltungszwecke genutzt. Im Rathaus Geyerswörth sind das Sozial- und das Jugendamt untergebracht. Der romantische Innenhof wird ebenfalls von der Stadt für Veranstaltungen genutzt.
Eine weitere Besonderheit befindet sich in einem Seitenteil des Hofes. Hier wurde das Originalstadtwappen, das sich zuvor am Alten Rathaus befunden hat, geschützt vor der Witterung, untergebracht. Das Wappen ist einem Stadtsiegel aus dem frühen 13. Jahrhundert nachgebildet und zeigt den Ritter St. Georg, der an seiner linken Seite einen Schild hält, auf dem ein Adler, das Wappentier der Andechs-Meraner Fürsten, abgebildet ist. Diese waren lange Zeit die maßgeblichen Herrscher in Bamberg.